Die Verpflichtung von Formel 1-Star Michael Schumacher war für Mercedes-Motorsport-Boss Norbert Haug wohl überlegt.

Hamburg. Der Gedanke an Michael Schumacher im Silberpfeil hat Norbert Haug seit über anderthalb Jahrzehnten nicht losgelassen. „Die Idee stand stets als Stehsatz in meinem Kopf – schon über 15 Jahre lang“, sagte der Mercedes-Motorsportchef der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Aber man muss ja nicht gerade Albert Einstein sein, um draufzukommen, dass es das Beste wäre, den Mann zu verpflichten, der die meisten WM-Titel und -Rennen gewonnen hat“, meinte Haug, der zudem berichtete, dass man keine Überzeugungsarbeit bei Schumacher habe leisten müssen. „Man kann Michael Schumacher nicht zu einem Comeback überreden.“

Der siebenmalige Weltmeister will in den kommenden drei Jahren für Mercedes Grand Prix um weitere WM-Titel kämpfen. Das hatte Schumacher am Dienstag angekündigt, als sein Sensations-Comeback bekanntgegeben wurde. „Ich denke, alle, die seine Interviews nach der Ankündigung im Fernsehen sahen, haben bemerkt, wie authentisch begeistert und voll energiegeladener Vorfreude er ist. Und das freut mich ungemein“, stellte Haug fest.

Nachdem Mercedes zuerst den BrawnGP-Rennstall mehrheitlich übernommen, dann die Verpflichtung von Nico Rosberg und die langjährige Partnerschaft mit dem Öl- und Gasunternehmen Petronas aus Malaysia als Hauptsponsor verkündet hatte, bildete der Coup mit dem Rekordchampion den glanzvollen Abschluss kurz vor Weihnachten. „Als Folge war medial in diesen fünf Wochen zwischen 16. November und 24. Dezember in TV, Zeitungen, Radio und Internet noch weitaus mehr geboten als während fünf Wochen innerhalb einer spannenden Formel1-Saison“, meinte Haug, der die Festtage „wie immer – ganz entspannt und ganz privat zu Hause“ verbringt.

Denn fest steht auch: Schon im Januar wird der Hype um Schumacher wohl weiter an Fahrt aufnehmen. „Ich habe das Gefühl, dass Michael, Nico und unser Mercedes-Silberpfeil-Werksteam große Begeisterung auslösen können“, meinte Haug; erstmals werden zwei deutsche Piloten in einem deutschen Team antreten. Der Mercedes-Motorsportchef kündigte auch an, dass sich Schumacher noch im ersten Monat des neuen Jahres mit seinem neuen Team präsentieren werde. Am 3. Januar wird der Kerpener mit Wohnsitz in der Schweiz 41 Jahre alt.

Die Begeisterung wird nach Haugs Einschätzung noch steigen, „sollte es uns gelingen, dass keiner vor uns fährt“. Das sei das Ziel, keine Prognose, betonte er. Denn Vorhersagen über die Siegchancen des 91-maligen Grand-Prix-Gewinners, der nach knapp dreieinhalb Jahren am 14. März 2010 in Bahrain sein 251. Rennen bestreiten wird, wollte Haug nicht abgeben. „Auch weiterhin gibt's keine Prognosen von mir. Das ist Zeitverschwendung – und wer in der Formel 1 Zeit verschwendet, ist zu langsam“, meinte er. Die Zielsetzung ist aber klar – Um Siege und Titel zu fahren.

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