Jetzt ist es offiziell: Michael Schumacher kehrt in die Formel 1 zurück. Mercedes-Sportchef Norbert Haug bestätigte dies am Mittwoch.

Stuttgart. Der mehrfache Formel-Eins-Weltmeister Michael Schumacher kehrt nach dreijähriger Pause in den Rennzirkus zurück. Mercedes-Motorsport-Chef Norbert Haug sagte am Mittwoch in einer Telefonkonferenz, der Vertrag mit Schumacher sei in der vergangenen Nacht unterschrieben worden.

Damit ist das wochenlange Rätseln um die Rückkehr des siebenmaligen Titelträgers doch noch vor Weihnachten gelöst. Am 14. März 2010 in Bahrain wird Schumacher erstmals wieder ein Rennen bestreiten, sein 251. Schumacher sagte, nach drei Jahren Abwesenheit aus der Rennserie fühle er sich wieder bereit für „ernste Dinge“. „Wir reden über einen Dreijahresvertrag“, sagte der Rennfahrer. Mercedes-Benz will im kommenden Jahr wieder mit einem eigenen Rennstall in der Formel Eins starten und hat sich dazu mit dem Team Brawn zusammengetan. Mercedes hatte die PS-Fans zwar auf Anfang Januar vertröstet, doch dies war eher taktisches Geplänkel. Schumacher selbst hatte die anhaltenden Diskussionen und Spekulationen mit einem vielsagenden „Wer weiß“ auf die Frage nach seinem möglichen Comeback vor Wochen zusätzlich angeheizt. Weder von ihm selbst, noch von Mercedes hatte es ein Dementi gegeben.

Offen war bislang, ob die Schädelbasisverletzung, die Schumacher im August an einer Rückkehr gehindert hatte, nun vollständig ausgeheilt ist - doch nun steht seinem Comeback nichts mehr im Wege. Seinen neuen Wagen soll Schumacher Anfang des neuen Jahres testen, Mercedes soll dazu an einer Sondergenehmigung arbeiten. Schumacher war Ende 2006 nach 250 Grand Prix’ und sieben Weltmeistertiteln zurückgetreten. Erfolgreicher als der Kerpener war bislang kein anderer Pilot. Bei Mercedes arbeitet der Perfektionist nun wieder mit Ross Brawn zusammen – der jetzige Teamchef war als Technischer Direktor bei Ferrari maßgeblich an Schumachers Erfolgen am Steuer der „Roten Göttin“ beteiligt.

Im Silberpfeil wird Schumacher nun das deutsche Duo mit Nico Rosberg, 17 Jahre jünger als der reaktivierte PS-Rentner, bilden. Der Wiesbadener hatte schon vorher gesagt, dass er Schumachers Comeback begrüßen würde. Allerdings will er sich ebenso wenig dem einstigen Regenten per se beugen wie Vizeweltmeister Sebastian Vettel. „Ich werde sicher nicht in den Rückspiegel schauen und immer dann, wenn ich Michael sehe, rechts ranfahren und ihn vorbeilassen“, sagte Red-Bull-Pilot Vettel in einem Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ - noch bevor die Comeback-Meldung kam. Wenn Schumacher einen Unfall mit ihm verursachen würde, „dann werde ich ihm sicher nicht auf die Schulter klopfen und sagen: Das passt schon! Dann wäre ich sauer, das ist ganz normal.“

Seit seinem Rücktritt hatte Schumacher ein Wiederkommen auf die Rennstrecke immer kategorisch ausgeschlossen. Erst der schwere Unfall von Ferrari-Pilot Felipe Massa im Sommer weckte wieder die Formel-1-Geister im Superstar der Motorsportszene. Ferrari konnte im Bieten um Schumacher keine adäquate Offerte machen, die beiden Cockpits sind an Massa und Fernando Alonso vergeben.