Und England steht doch im Viertelfinale - zumindest ein bisschen. Es war eine gute Entscheidung von Colin Kazim-Richards, für die Türkei zu spielen. Aufgrund der türkisch-zypriotischen Wurzeln seiner Mutter hat der 21-Jährige, der in England geboren wurde und dort aufwuchs, im Juni 2007 sein Debüt im türkischen Nationaldress geben können, wo er unter dem Namen Kazim Kazim aufläuft. Türkisch kann er nicht. Bei seinem Klub Fenerbahce Istanbul ist das kein Problem, weil dort vier Übersetzer zur Verfügung stehen. In der Nationalmannschaft aber ist das nicht so einfach. Nach dem 3:2-Sieg gegen Tschechien habe er keine Ahnung gehabt, was die Fans gesungen haben. "Ich bin einfach im Takt auf- und abgesprungen." Angesprochen auf diese Probleme, sagte er kürzlich, er habe Heimweh nach England und dem englischen Fußball. Klagen sollte Kazim jedoch nicht. Immerhin steht er im Viertelfinale.


Der Engländer John D. Reardon (20) absolviert während der EM ein Praktikum in der Abendblatt-Sportredaktion