Nur noch drei Tage bis zum Viertelfinalhinspiel: Für das Abendblatt war Redakteur Kai Schiller bei der 0:2-Niederlage von ManCity bei Arsenal London und hat das englische Team vor dem Duell in der Nordbank-Arena analysiert.

Die Stärken:

1. Gute rechte Seite Rechtsverteidiger Micah Richards schaltet sich gerne in den Angriff mit ein, bildet so ein gefährliches Duo mit dem pfeilschnellen Außenstürmer Shaun Wright-Phillips. Auf Hamburgs Linksverteidiger Dennis Aogo dürfte Schwerstarbeit zukommen.

2. Offensivpotenzial Gegen Arsenal London war zwar nicht viel von Manchester viel gelobten Offensive zu sehen, aber trotzdem darf HSV-Trainer Martin Jol den City-Angriff nicht unterschätzen. Stürmer Craig Bellamy hat sich in der Premier League einen erstklassigen Namen erarbeitet, wird gegen den HSV vom brasilianischen Stareinkauf Robinho (42 Millionen Euro) und dem früheren Chelsea-Stürmer Shaun Wright-Phillips unterstützt.

3. Gute Bank Nachdem City-Coach Mark Hughes gegen Arsenal bereits früh die angeschlagenen Vincent Kompany und Wayne Bridge auswechseln musste, konnte er immer noch auf erstklassige Profis von der Bank zurückgreifen. So brachte Hughes beispielsweise den brasilianischen Nationalspieler Elano für Kompany. Gegen London gar nicht zum Einsatz kam der Bulgare Valeri Bojinov, um den der HSV vor Jahren vergeblich gebuhlt hatte.

4. Vielseitiger Zabaleta Der Argentinier ist Mark Hughes’ Musterprofi. Gegen Arsenal begann er im offensiven Mittelfeld, zog sich später ins defensive Mittelfeld zurück und spielte nach der Verletzung von Wayne Bridge schließlich auf der linken Abwehrseite.

5. Der Trainer Seit dem Einstieg der Scheichs im vergangenen Sommer wurde in den englischen Medien spekuliert, wer der Nachfolger von Mark Hughes auf dem Trainerposten wird. Immer wieder heiß gehandelt: Jose Mourinho. Doch allen Spekulationen zum Trotz sitzt der frühere Bayern-Profi Hughes immer noch auf der Citizen-Bank und lässt sich nicht so einfach verdrängen.

Die Schwächen

1. Defensive Manchesters Abwehr ist relativ leicht mit direktem Spiel auszuhebeln. Hätte Arsenal seine Chancen konsequenter genutzt, hätten die Londoner locker auch vier oder fünf Tore schießen können. Besonders die Innenverteidiger Nedum Onuoha und Richard Dunne wirken etwas hüftsteif und viel zu langsam, auch Torhüter Shay Given macht keinen sicheren Eindruck.

2. Verletzungspech Wayne Bridge und Vincent Kompany haben sich jeweils eine Zerrung im Oberschenkel zugezogen, ihr Einsatz gegen den HSV ist fraglich. Und auch Elano und Stephen Ireland, der gegen Arsenal nicht mal im Kader war, sind angeschlagen.

3. Zentrales Mittelfeld Trainer Mark Hughes muss sich wegen Personalnot im zentralen Mittelfeld (offensiv und defensiv) eine ganze Menge einfallen lassen: Vincent Kompany, Elano und Stephen Ireland sind angeschlagen, der Ex-HSVer Nigel de Jong ist im Uefa-Cup nicht spielberechtigt.

4. Druck In der Premier League geht für die Citizen weder nach oben noch nach unten noch besonders viel. Die einzige Möglichkeit für die Millionen-Truppe die bereits verkorkste Saison halbwegs zu retten, ist, den Uefa-Cup zu gewinnen.

5. Fan-Unterstützung Die City-Fans lassen viel von dem zu wünschen übrig, was man sonst von britischen Fans gewohnt ist. Gegen Arsenal verließen die meisten der mitgereisten Anhänger bereits zehn Minuten vor dem Abpfiff das Stadion und auch in Hamburg ist mit keiner Fan-Invasion wie zuletzt von Galatasaray Istanbul zu rechnen. Für das Rückspiel in Manchester werden die Karten sogar für ein (Kinder) bis zu fünf Pfund (Erwachsene) verramscht.