Eta Carinae ist der größte, hellste und vermutlich - nach unserer Sonne - der am besten untersuchte Stern der Milchstraße. Im Jahr 1843 durchlief...

Eta Carinae ist der größte, hellste und vermutlich - nach unserer Sonne - der am besten untersuchte Stern der Milchstraße. Im Jahr 1843 durchlief der Stern einen enormen Helligkeitsausbruch, der den Astronomen bis heute rätselhaft ist. Ein amerikanischer Wissenschaftler berichtet nun im Fachblatt "Nature" von seiner Entdeckung extrem schnell von dem Stern wegströmender Gasfilamente. Der Forscher schließt daraus, dass der Ausbruch 1843 noch energiereicher als vermutet gewesen sein muss und nur durch eine Supernova-ähnliche Explosion im Inneren des Sterns zu erklären ist. "Und es gibt eine Klasse von stellaren Explosionen in anderen Galaxien, für die wir bislang keine Erklärungen haben", sagt Nathan Smith von der Universität Berkeley (Kalifornien). "Eta Carinae könnte der Prototyp für diese Explosionen sein." Smith hat Eta Carinae mit dem acht Meter großen Gemini-Süd-Teleskop und dem vier Meter großen Blanco-Teleskop des Cerro Tololo Inter-American Observatorys in Chile beobachtet. Dabei ist er auf die Gasfilamente gestoßen, die sich fünfmal schneller bewegen als die bislang bekannten Gaswolken, die der Stern 1848 ausgestoßen hat. Eta Carinae besitzt etwa die hundertfache Masse unserer Sonne und steht 7500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Carina-Nebel, einer Sternentstehungsregion. Bislang gingen die Astronomen davon aus, dass es sich bei der Eruption lediglich um ein Ereignis auf der Oberfläche des Sterns gehandelt habe.