Die größte Maschine, die je von Menschenhand gebaut wurde, ist erfolgreich gestartet. Sie soll uns nichts weniger beantworten als die faustsche...

Die größte Maschine, die je von Menschenhand gebaut wurde, ist erfolgreich gestartet. Sie soll uns nichts weniger beantworten als die faustsche Frage, was die Welt im Innersten zusammenhält. Sie soll uns Einblicke gewähren in das Geheimnis, wie das Universum entstand. Sie wird den Aufbruch zu neuen Ufern der Erkenntnis erlauben, die Grundlagenforschung befeuern, unseren Wissensdurst - teilweise - stillen.

Doch darf man vier Milliarden Euro verbauen, nur um mehr über Weltall, Urknall und Materie zu erfahren? Wären das Geld, die Ingenieurskunst, das geballte Wissen, das in dem größten Teilchenbeschleuniger der Welt steckt, nicht besser genutzt, um Krankheiten zu heilen, Hunger zu stillen, das Weltklima zu retten? Diese Frage ist oft gestellt worden. Doch wie soll man sie beantworten?

Sicher ist nur, dass wir ohne Grundlagenforschung keine neuen Ideen in diese Welt bringen können. Nur sie schafft neues Wissen, eröffnet neue (Gedanken-) Welten, stillt die Neugier des Menschen. Schon deshalb muss diese Forschung in allen Wissenschaftsdisziplinen entschieden gefördert werden.

Nur so werden auch die Chancen, für Arbeitsplätze, Produkte und die Therapien von morgen, für klügere Strategien im Umgang der Menschen miteinander und mit der Erde sichtbar. Ohne die grundlegenden Einsichten von Albert Einstein gäbe es heute kein Navigationssystem im Auto, ohne die Weltraumforschung keine Ceran-Kochfelder, ohne die Gedanken von Physikern gäbe es keine Bilder aus dem Gehirn.

Mit dem Start des größten Experiments der Menschheit könnte eine "goldene Ära" der Grundlagenforschung beginnen.