Betreutes Wohnen: Das Hans-Schmidt-Haus. In einer kirchlich betreuten Wohnanlage in Marmstorf haben ältere Menschen ein neues Zuhause gefunden.

Der Blick ins Grüne hat mich sofort begeistert" sagt Margarete Wagner über ihre Wohnung im Hans-Schmidt-Haus. Vor rund 14 Jahren zog die heute 79-Jährige in die Seniorenwohnanlage, "weil meine Töchter mich in ihrer Nähe haben wollten", so die Mutter von sieben Kindern. Nach anfänglicher Skepsis genießt sie mittlerweile das Leben hier: "Es geht familiär zu, und man hört auch mal ein Kinderlachen," freut sich die mehrfache Groß- und Urgoßmutter.

Sie ist eine von 53 Senioren, die im Hans-Schmidt-Haus in Marmstorf (im Bezirk Harburg) eine neue Heimat gefunden haben. Das Haus ist kein Altenheim mit Pflegestation, es ist ein kleiner überschaubarer Komplex mit Ein- und Zweizimmerwohnungen und großem Garten. Die Wohnungen sind mit Küche, Bad und Balkon ausgestattet, sie ermöglichen den Senioren ein eigenständiges Leben. Zudem können sie noch ein Angebot an Freizeitaktivitäten und Hilfe bei Alltagsverrichtungen nutzen, denn das Haus, das auf dem Gelände der Auferstehungsgemeinde liegt, bietet Betreutes Wohnen. Träger ist der evangelisch-lutherische Gesamtverband Harburg.

"Betreutes Wohnen heißt für uns vor allem Fürsorge", sagt Heike Krause. Die 45-Jährige ist Ansprechpartnerin für alle Belange der Bewohner. Sie hilft beim Ausfüllen von Formularen, geht auch schon mal mit zum Arzt oder fährt die Senioren zum Einkauf, wenn der Zivi nicht da ist. Wer krank ist, wird von einem ambulanten Pflegedienst betreut. "Wir wollen die Bewohner dabei unterstützen, solange wie möglich ein selbstständiges Leben zu führen", so Heike Krause. Dabei hilft auch die Lage des Hauses.

"Einkaufen kann man gleich nebenan im Einkaufszentrum", berichtet Egon Kluger (75), der mit seiner Frau Hannelore (73) vor rund einem Jahr einzog. "Wir haben uns mehrere Häuser angesehen, aber hier gefiel uns gleich die Atmosphäre", ergänzt seine Frau. Sie schätzt besonders die wöchentlichen Andachten und das gemeinsame Frühstück alle 14 Tage. "Wir sind eine nette Gemeinschaft", meint auch Luise Gesien, die schon seit fast 29 Jahren hier wohnt. Die 91-Jährige kann sich zwar nur im Rollstuhl fortbewegen, aber mit der Hilfe von Heike Krause, dem Zivi oder Bewohnern kommt sie in den Gemeinschaftsraum und den Garten. Dort schaut sie gern den Kindern zu. Auf dem Gelände liegt auch ein Spielplatz, er gehört wie die direkt nebenan liegenden Räume zur Auferstehungskirchengemeinde. Sie betreibt hier die Kinder-Spielstunde. "Dass Kinder nebenan sind, empfinden viele unserer Bewohner als Bereicherung", sagt Heike Krause. Deshalb sind jetzt gemeinsame Aktionen wie Basteln oder Vorlesen geplant. "Wir wollen damit das Zusammenwachsen von Alt und Jung fördern", so Heike Krause. Passend zum Motto der Seniorenanlage, das lautet: "Mitten im Leben."

  • Weitere Infos: Hans-Schmidt-Haus, Ernst-Bergeest-Weg 63, Tel. 760 25 30, es gibt eine Warteliste.