Live-Bühnen - Installationen - Lesungen - Musik Unplugged. Am 16. September findet die dritte Nacht der Kirchen statt. Kirche in unserer Stadt hautnah erleben - 138 Gemeinden machen es möglich und präsentieren sich mit ihren engagierten Programmen.

Klang-Kunst in Harvestehude

Außergewöhnlich kunstvolle Klänge stehen auf dem Programm der Kirche St. Johannis in Harvestehude (Heimhuder Str. 92). Hier verschmelzen Pop und Rock mit klassischer Musik. Mit dem ESG Gospelchor von St. Johannis geht es um 19 Uhr los. Etwa eine Stunde später bringt der Chor St. Johannis unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Claus Bantzer Lieder der Romantik zu Gehör - eine passende Einstimmung auf weitere Highlights des Abends. Dazu gehört die Formation Gemclass , dahinter stecken die Soundproduzenten Ivo Vossen und Mikel Moon, die für ihre Symbiose von urbaner und klassischer Musik ein Streichquartett mit Diplommusikerinnen mitbringen. Weltbekannte Rocksongs präsentieren Songs of Lemuria im klassischen Gewand. Der Mythos um den einst blühenden und versunkenen Kontinent Lemuria inspirierte den Sänger Nik Page und Sangeskollegin Michaela Laubach zu dem Klassik-Pop-Projekt. Begleitet von Klavier und Cello entfalten die kraftvollen Rocksongs eine unerwartete Harmonik.

Der Michel zeigt Licht und Schatten

Mit spannenden Installationen zu den beiden Polen Licht und Schatten will St. Michaelis (Englische Planke 1a) die Kirchennachtbesucher faszinieren. Umgesetzt wird das Thema an zwei Orten. In der Oberkirche wird Lichtkünstler und Theatermacher Michael Batz im Laufe des Abends mit einer Illumination den Raum neu interpretieren. Doch zunächst erklingt ab 19 Uhr zur jeden vollen Stunde Orgelmusik, es spielt Kirchenmusikdirektor Christoph Schoener im Wechsel mit Manuel Gera. Um zwanzig nach jeder vollen Stunde wird es einen Wortbeitrag oder eine Meditation zum Thema Licht geben. Ab 21.40 Uhr erhellt alle 60 Minuten (bis 0.40 Uhr) die Lichtillumination von Michael Batz die Kirche. Wer den Schatten erleben möchte, steigt hinunter in die Krypta. Hier inszeniert der Klang-Künstler Andreas Oldörp eine "akustische Dunkelheit". Mit schwingenden Luftsäulen in Orgelpfeifen wird der Absolvent der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg einen Klangteppich mit angenehmen tiefen Tönen erzeugen. Ein gestalteter Weg führt aus dem Schatten wieder hinauf ins Licht.

Jugendkirche St. Georg

Zusammen mit dem Jungendzentrum Schorsch hat die Gemeinde St. Georg-Borgfelde ihr Programm von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet. In der St. Georgskirche (St. Georgskirchhof 19) treten die beiden jungen, aber professionellen Bands Nathalie und Joy mit poppigen und gefühlvollen Songs auf. Von Gospel über Soul bis Pop reicht das Repertoire von Gospeltrain , einem auch über Hamburg hinaus bekannten Chor. Entstanden aus einem Mittelstufenchor an der Gesamtschule Harburg, überzeugen die rund 80 Schüler und Ehemaligen mit chorischen und solistischen Glanzleistungen.

Rockballaden und Westcoastpop - Musik unplugged in St. Katharinen

Sie kommen auch ohne großartige elektronische Verstärkung aus: die Sänger und Songwriter, die in der Hauptkirche St. Katharinen (Katharinenkirchhof 1) auftreten. Fünf bekannte Künstler aus dem In- und Ausland werden ihr Publikum mit ansprechenden Texten und Musik unplugged verzaubern. Zu ihnen gehören der Süd-Kalifornier Brett Perkins und der Australier Stephen Brandon . Während Brett Perkins einen Mix aus Soul, Rock, Jazz und Balladen präsentiert, liegt der "Alternative Pop" von Stephen Brandon irgendwo zwischen Jack Johnson und John Lennon. Zu den Top-Favoriten der deutschsprachigen Schreiber zählt Robin Grubert . Das Allroundtalent - perfekt an Klavier und Gitarre - schrieb bereits Hits für viele bekannte Künstler wie Sasha. Jetzt stellt Grubert seine eigenen, mit Witz und Ironie gewürzten Songs vor. Ebenso dabei ist der Hamburger Justin Balk , dessen deutscher Westcoastpop längst über die Grenzen St. Paulis hinaus bekannt ist. Musical-Star Dirk Zöllner kommt mit deutschsprachigen Soulnummern. Steffie Werner , Musikredakteurin bei Radio NRW und Co-Moderatorin der Sendung "Neue Helden" auf Tide-TV, führt durch das Programm.

St. Gertrud gibt die Bühne frei für starke Frauen

Diese Frauen haben es in sich. Auf der Bühne von St. Gertrud in Hohenfelde (Immenhof) präsentieren sich gleich vier erfolgreiche Künstlerinnen. So die aus Kamerun stammende Suzan Agbor , die mit ihrer Musik bereits Stadien füllte und mit Marla Glen Della Miles durch Europa tourte. Vorbilder für ihre Pop- und Soulstücke sind unter anderem Aretha Franklin und Whitney Houston. Balladesk und rockig klingen die Songs von Caro . Die Musikerin aus Stralsund produzierte und arbeitete unter anderem in Italien und den USA. Nach Berlin zog es dagegen die Songwriterin Stephanie Forryan . Ihre von der akustischen Gitarre getragenen Songs sind ein gelungener Mix von Folk, Blues und Rock. Bekannt für ihre Bühnenpräsenz ist die Berliner Sängerin Anne Zengel . Mit ihrer nuancenreichen Stimme weckt die Künstlerin in ihren jazzig bis poppigen Kompositionen beim Publikum viele Emotionen. Eingerahmt ist das Programm von liturgischen Elementen - so dem Eventsong ab 21 Uhr, einem Vespergottesdienst mit englischer Kathedralmusik (Liturgie: Pastor Frie Bräsen, musikalische Leitung und Orgel: Uwe Bestert, Judith Viesel-Bestert).

Kult-Hits auf der Live-Bühne St. Petri

Hier soll die Post abgehen. Wie schon im vergangenen Jahr gibt es neben der Hauptkirche St. Petri (Speersort 10). wieder eine Live-Bühne. Doch bevor junge Pop- und Rockbands aufspielen, wird die Nacht der Kirchen um 18 Uhr offiziell eröffnet. Danach heißt es: Bühne frei für Bands wie die irische Popgruppe Eden , den Classic-Rocker mit Funk-Elementen Jerobeam und The Casual's , die - in Italien erfolgreich - mit ihrem melodiösen Rock nun Deutschland erobern wollen. Zu den Highlights zählen sicher die Auftritte von The Flames , die mit "Everytime" aus der Afri-Cola-Werbung bereits einen Kult-Hit landeten. Ebenfalls zu Gast ist die weltbekannte englisch-kanadische Poplegende Cutting Crew , deren Hit "(I just) Died in your arms" aus den 1980er- Jahren noch immer ein Ohrwurm ist. Und aufsteigerverdächtig ist die Hamburger Band Krosnoff , die mit ihrem intelligenten Rock das Hamburger Publikum begeistert.