KOPENHAGEN. Verschärfung", "noch strenger" und "Null Toleranz" lauten die Standardvokabeln, wenn dänische Medien Neues über die ohnehin scharfe Zuwanderungs- und Integrationspolitik von Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen zu berichten haben. In dieser Woche kündigte die Regierung an, man wolle die Gewährung der dänischen Staatsbürgerschaft zusätzlich zu schon jetzt enorm hohen Hürden vom Nachweis eines Arbeitsplatzes in vier der fünf letzten Jahre abhängig machen.

"Wir wollen sicher sein, daß wir es mit Menschen zu tun haben, die aktive, engagierte Bürger sind und gezeigt haben, daß sie sich selbst versorgen können", sagte die Ministerin für Flüchtlinge, Zuwanderer und Integration, Rikke Hvilshøj. Am Freitag legte Hvilshøj legte zudem eine neue "Treueerklärung" mit 17 Punkten vor, die Zuwanderer künftig unterzeichnen sollen, ehe sie eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen.

Darin heißt es unter anderem: "Ich weiß, daß es in Dänemark verboten ist, seine Kinder zu schlagen. Ich weiß, daß Beschneidung von Mädchen sowie die Anwendung von Zwang bei der Anbahnung von Ehen in Dänemark strafbar ist." Der rechtsliberale Regierungschef Rasmussen nennt diese Linie "fest, aber fair" und beruft sich auf eine breite Mehrheit in der Bevölkerung. Gemessen an den Unruhen in Frankreich erscheinen die Probleme unter den Ausländern im reichen, wirtschaftlich boomenden Dänemark aber wenig dramatisch.