"Vincinette" (die Siegreiche) hieß der Orkan aus Nordwest, der in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar 1962 die Hamburger Flutkatastrophe auslöste. US-Meteorologen hatten ihm diesen Namen gegeben. Die Bilanz war furchtbar: Zahllose Menschen wurden im Schlaf überrascht, 340 kamen um, 315 in der Hansestadt. Die Deiche brachen an 60 Stellen, 220 Millionen Kubikmeter Wasser ergossen sich ins Hinterland. Rund 20 000 Menschen wurden obdachlos. Im Einsatz waren mehr als 25 000 Helfer, unter ihnen 8500 Bundeswehrsoldaten. 150 Hubschrauber retteten mehr als 1000 Flutopfer, die meisten von Hausdächern. Befehligt wurden diese "Armee der Retter" von dem jungen Innensenator Helmut Schmidt, der die Behörden in Schwung brachte und die Rettungsmaßnahmen koordinierte. Der Gesamtschaden wurde auf mehr als eine Milliarde Mark geschätzt. Mehr als 40 Millionen Mark an Spenden gingen ein. Erst vier Wochen nach der Sturmflut hatte sich das letzte Wasser aus dem Überschwemmungsgebiet zurückgezogen, das ein Sechstel des hamburgischen Staatsgebietes umfasste.