Die Ermittlungen zu dem Fund von drei Babyleichen in Plauen (Sachsen) gestalten sich schwierig. Auch nach Obduktion der beiden zuletzt gefundenen toten Mädchen ist die Todesursache weiter unklar.

Wie schon bei der ersten Leiche konnte keine Gewalteinwirkung festgestellt werden, sagte der Chemnitzer Oberstaatsanwalt Bernd Vogel. Sicher sei aber, dass die Neugeborenen lebensfähig waren. "Es handelte sich in allen drei Fällen um voll entwickelte Kinder." Angesichts der weit fortgeschrittenen Verwesung werde es schwer sein, überhaupt festzustellen, wann und wie die Kinder ums Leben kamen.

In den vergangenen Tagen hatte die Polizei die Leichen dreier Säuglinge einer 28-jährigen Frau entdeckt. Die Arbeitslose sitzt wegen Totschlagverdachts in Untersuchungshaft. Ein Geständnis gebe es nicht, sagte Vogel. Die Staatsanwaltschaft bezweifelt jedoch ihre Version, dass die Babys "plötzlich tot" gewesen seien. Die drei Mädchen kamen im Februar 2002, im Januar 2004 und im September 2005 zur Welt. Die erste Tochter namens Celine wurde im Krankenhaus geboren, die beiden anderen will die Frau allein zu Hause entbunden haben. Bei den Behörden angemeldet wurden sie nie.

Die sterblichen Überreste von Celine hatte die Polizei in einem Koffer bei Verwandten gefunden, die beiden weiteren Leichen in einer anderen Wohnung in der Tiefkühltruhe und auf dem Balkon. Ein Motiv ist nach Vogels Angaben noch nicht erkennbar. Es gebe auch bislang keine Erklärung dafür, warum alle drei toten Kinder weiblich waren, zwei Söhne im Alter von einem und sieben Jahren aber leben. Die beiden Jungen sind bei Verwandten untergebracht.