Dem staatlichen iranischen Fernsehen zufolge hat es 13 Tote bei den Unruhen in Teheran gegeben. Aber kann man den vom Staat zensierten Medien glauben?

Teheran. Bei Straßenschlachten in der iranischen Hauptstadt Teheran sind einem Bericht des staatlichen Fernsehens zufolge 13 Menschen ums Leben gekommen. Bei einem Brandanschlag auf eine Moschee hätten am Sonnabend „einige„ Menschen ihr Leben verloren, berichtete das Fernsehen zudem. „Die Lolagar Moschee wurde in Brand gesteckt und leider wurden einige unserer Bürger im Inneren der Moschee zu Märtyrern“, hieß es. Der englisch-sprachige Fernsehsender Press TV berichtete am Sonntag zudem, dass „Randalierer“ zwei Tankstellen angezündet und Militärposten angegriffen hätten.

Das staatliche Fernsehen hatte zuvor berichtet, dass der iranische Geheimdienst Mitglieder einer oppositionellen Gruppierung festgenommen hätte. Ihnen würden „terroristische Aktivitäten“ wie das Anzünden von Bussen und die Zerstörung öffentlichen Eigentums vorgeworfen.

Auch am Sonnabend waren trotz eines Demonstrationsverbots Tausende Iraner auf die Straße gegangen und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Augenzeugen berichteten von bis zu 3000 Menschen, die in Teheran aus Protest gegen den Ausgang der Präsidentenwahl zusammengekommen seien.

Der unterlegene Kandidat Mirhossein Mussawi forderte erneut eine Annullierung der umstrittenen Wahl. Am Freitag hatte das geistliche Oberhaupt der islamischen Republik, Ali Chamenei, die Wahlen für rechtmäßig erklärt und ein Ende der Proteste angeordnet. Die Unruhen sind die schwersten Krawalle in der Islamischen Republik seit der Revolution vor 30 Jahren.