Die Schriftstücke sollen zeigen, dass Assad Rat im verbündeten Iran einholen ließ, wie er mit dem Aufstand in Syrien umgehen soll.

London. Die britische Tageszeitung „The Guardian“ verfügt nach eigenen Angaben über mehr als 3000 gehackte E-Mails aus den Postfächern des syrischen Machthabers Baschar al-Assad und seiner Frau. Nach einem am Mittwoch online erschienenen Artikel des „Guardian“ geht aus dem digitalen Schriftverkehr hervor, wie der Diktator bei der Niederschlagung des Aufstandes agiere oder auch wie die „First Family“ weiter im Luxus schwelge. Trotz genauester Prüfung habe sich die Authentizität der E-Mails nicht mit endgültiger Sicherheit verifizieren lassen, schreibt der „Guardian“.

Die Schriftstücke sollen zeigen, dass Assad Rat im verbündeten Iran einholen ließ, wie er mit dem Aufstand in Syrien umgehen soll. Demnach habe einer der Ratschläge gelautet: Er solle eine „kraftvolle und brachiale“ Ausdrucksweise benutzen und die Militärstärke des Landes durchblicken lassen, um eine Intervention von außen zu verhindern. Ferner gehe aus den Mails hervor, dass Assad detailliert über die Anwesenheit ausländischer Journalisten im Stadtteil Baba Amro in Homs informiert war. Im Februar waren zwei Journalisten aus den USA und Frankreich während der Angriffe der syrischen Armee auf Homs getötet worden.

Assad geht weiterhin hart gegen seine Gegner vor

Assads Frau Asma soll laut Mails Designerwaren wie Kerzenhalter, Tische und Kronleuchter für mehr als 12 000 Euro übers Internet aus Paris bestellt haben. Dies sei zu einer Zeit geschehen, als die Welt mit Schrecken auf die blutige Niederschlagung der Proteste blickte und viele Syrer unter Kürzungen der Lebensmittelrationen litten. Mehr als 9000 Menschen sollen dem seit einem Jahr andauernden Konflikt bisher zum Opfer gefallen sein. Der E-Mail-Verkehr, der über Aktivisten in die Hände von Oppositionsanhängern gelangt sein soll, stammt laut „Guardian“ aus der Zeit zwischen Juni 2011 und Anfang Februar 2012. (dpa/abendblatt.de)