Präsident Sarkozy bestätigte, dass Bouvier und Landsmann William Daniels Syrien verlassen haben. Ein Raketenangriff hatte sie verletzt.

Brüssel/Beirut. Die in Homs verletzte französische Journalistin Edith Bouvier und ihr Landsmann William Daniels haben nach Angaben des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy Syrien verlassen. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel erklärte Sarkozy am Donnerstag, die beiden Journalisten seien in den Libanon gebracht worden. „Ich hatte sie am Telefon. Sie ist mit ihrem Kollegen zusammen, außerhalb Syriens“, sagte Sarkozy. „Sie hat viel gelitten, aber die Einzelheiten wird sie selbst erzählen. Ihr linkes Bein ist verletzt.“

Sarkozy machte keine Angaben darüber, wie Bouvier und Daniels aus Homs entkamen. „Tüchtige Menschen“ hätten das bewerkstelligt, sagte er. Nun verlangsame lediglich Schnee im Libanon die Reise nach Beirut. Außenminister Alain Juppé teilte nach Sarkozys Erklärung mit, die französische Botschaft in Beirut werde sich darum kümmern, dass beide medizinisch versorgt und so schnell wie möglich in ihr Heimatland gebracht werden.

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Bouvier war in der vergangenen Woche bei einem Raketenangriff auf ein improvisiertes Pressezentrum in dem umkämpften Stadtviertel Baba Amr in Homs verletzt worden. Der dabei ebenfalls verletzte britische Journalist Paul Conroy war bereits vor ihnen von Aktivisten aus der belagerten Stadt in den Libanon gebracht worden. Die für die Londoner „Sunday Times“ tätige US-Journalistin Marie Colvin und der französische Fotograf Remi Ochlik überlebten den Angriff jedoch nicht.

Colvin und Ochlik wurden von syrischen Aktivisten im Internet veröffentlichten Videos zufolge auf einem Friedhof in Homs beigesetzt. Die Aktivisten stellten zwei Videos online, auf denen ein Mann erklärt, sie zeigten das jeweilige Begräbnis der Journalisten. Der Mann erklärt darin, die Aktivisten hätten am 27. Februar beschlossen, die beiden Ausländer zu begraben, da ihre Leichen ohne Strom zur Kühlung bereits zu verwesen begonnen hätten. Der Mann, der sich als Dr. Mohammed Ahmed al Mohammed bezeichnete, lobte die Arbeit der Journalisten, die illegal nach Syrien eingereist waren, um über den Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Baschar Assad zu berichten. Eine unabhängige Überprüfung der Informationen war nicht möglich. (dapd)