Bei Anschlägen auf Nachtclubs kamen 2002 auf Bali 202 Menschen ums Leben. Einer der Drahtzieher wurde nun getötet.

Jakarta. Indonesische Anti-Terror-Einheiten haben einen der Drahtzieher der verheerenden Bombenanschläge auf Bali von 2002 erschossen. Er wurde am Dienstag bei einem Schusswechsel in einem Internet-Café getötet. Die indonesische Polizei hatte zunächst Zweifel, ob es sich tatsächlich um den Topterroristen Dulmatin handelt. Doch während eines Besuchs in der australischen Hauptstadt Canberra gab Präsident Susilo Bambang Yudhoyono nun bekannt, dass seine Identität nachgewiesen werden konnte.

Die USA und Australien gratulierten den indonesischen Anti-Terror-Einheiten zu dem Erfolg. Der australische Ministerpräsident Kevin Rudd sprach von einem „bedeutenden Durchbruch“ im Kampf gegen den Terrorismus. Bei den Anschlägen auf zwei Nachtclubs im Oktober 2002 wurden auf der Ferieninsel Bali 202 Menschen getötet, darunter auch viele australische Touristen.

Der 39-jährige Topterrorist Dulmatin galt als ein Spezialist für den Bombenbau, der in al-Qaida-Lagern in Afghanistan ausgebildet wurde. Zuletzt wurde Dulmatin auf den Philippinen vermutet, zumindest wurde er dort vor etwa drei Monaten gesichtet. Er war einer der meistgesuchten Terroristen in Südostasien. Die USA hatten eine Belohnung von zehn Millionen Dollar auf ihn ausgesetzt.

Auf die Spur des Verdächtigen führten dem Vernehmen nach die Aussagen von rund 20 Terrorverdächtigen, die Ende Februar in der Provinz Aceh festgenommen wurden. Sie sollen dort einer Zelle von Jemaah Islamiyah angehören, der regionalen Abspaltung von al-Qaida.