Nach den verheerenden Anschlägen in Jakarta warnt das australische Außenministerium vor Indonesien-Reisen. Das Auswärtige Amt in Berlin hat seine Einschätzung der Lage noch nicht bekannt gegeben.

Hamburg. Nach den zwei nahezu zeitgleichen Bombenanschlägen im Marriott-Hotel und im Ritz-Carlton in Jakarta, bei denen am Morgen mindestens neun Menschen getötet wurden, warnt Australien seine Landsleute vor Reisen nach Indonesien. „Wir raten, wegen der sehr hohen Gefahr von Terroranschlägen, zu überlegen, ob Reisen nach Indonesien, auch nach Bali, jetzt nötig sind“, hieß es am Freitag auf der Webseite des Außenministeriums. Große deutsche Reiseanbieter, die Rundreisen durch Indonesien anbieten, halten bisher an ihren Angeboten fest. Sie stehen in engem Kontakt mit ihrem Krisenmanagement vor Ort und warten ihrerseits auf eine Reaktion des Auswärtigen Amts.

Die Insel Bali ist ein beliebtes Urlaubsziel für Australier. 2002 waren dort bei den Bombenanschlägen auf Strandbars 202 Menschen ums Leben gekommen, darunter 88 Australier. 2004 war auf die australische Botschaft in Jakarta ein Anschlag verübt worden. Neun Menschen starben.

Das Auswärtige Amt in Berlin hält sich dagegen noch mit einer Warnung zurück. Reisende werden lediglich gebeten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen. Dazu heißt es auf der entsprechenden Internetseite: "Die Anschläge der jüngeren Vergangenheit lassen den Schluss zu, dass es in Indonesien Gruppierungen gab und in gewissem Umfang auch weiterhin gibt, die die Fähigkeit und Motivation zur Durchführung von (Selbstmord-) Attentaten besitzen. Anschläge können deshalb für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Als potentiell gefährdet gelten Orte besonders in Jakarta und auf Bali, die bevorzugt von Ausländern frequentiert oder mit dem westlichen Ausland identifiziert werden, wie Hotels, Botschaften, Einkaufszentren und touristische Einrichtungen."

Bei Anschlägen islamistischer Fanatiker in Indonesien starben in den vergangenen Jahren hunderte Menschen. Das Marriott-Hotel in Jakarta war im August 2003 schon einmal Schauplatz eines Attentats. Damals wurden zwölf Menschen in den Tod gerissen, fast 150 wurden verletzt.