Es war wohl der bislang blutigste Schlag gegen den Geheimdienst der USA sei Beginn des Krieges vor acht Jahren.

Washington. Ein Selbstmordattentäter hat auf einer Basis des US-Geheimdienstes CIA im Osten Afghanistans mindestens acht Amerikaner in den Tod gerissen. Sieben der Opfer seien Mitarbeiter der CIA gewesen, teilte CIA-Direktor Leon Panetta am Donnerstag mit. Sechs weitere Mitarbeiter des US-Auslandsgeheimdienstes seien bei dem Attentat in der Provinz Chost verletzt worden. Panetta ordnete Trauerbeflaggung für das CIA-Hauptquartier in Langley im US-Bundesstaat Virginia an.

Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Attacke vom Mittwoch, bei der mindestens acht Menschen verletzt wurden. US-Medien sprachen vom wohl blutigsten Schlag gegen den Geheimdienst sei Beginn des Krieges vor acht Jahren. Derweil kamen bei einem weiteren Anschlag im Süden des Landes vier kanadische Soldaten und eine Journalistin ums Leben. Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte am Donnerstag, ein afghanischer Soldat habe das Attentat in der Provinz Khost nahe der pakistanischen Grenze im Auftrag der Aufständischen ausgeführt.

Laut „Washington Post“ dient die Forward Operating Base Chapman der CIA als Einsatz- und Überwachungszentrum für Operationen im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet. Der Selbstmordattentäter habe seine Bombenweste in einem Fitness-Raum der Anlage gezündet. Bei den meisten Getöteten handele es sich um CIA-Angestellte oder Vertragsmitarbeiter. Auch mindestens ein afghanischer Zivilist sei ums Leben gekommen. Unklar sei, wie der Selbstmordattentäter unbemerkt auf das Gelände gelangen konnte.

Nach offiziellen Angaben kamen seit Beginn des US-Einsatzes in Afghanistan Ende 2001 vier CIA-Agenten ums Leben. Seit Beginn 2009 starben am Hindukusch 310 US-Soldaten, so viele wie noch nie binnen eines Jahres. US-Präsident Barack Obama schickt im Laufe von 2010 rund 30000 weitere Truppen nach Afghanistan.

Bei der getöteten kanadischen Journalistin handelt es sich laut kanadischem Fernsehen um die 34-jährige Michelle Lang vom „Calgary Herald“, die erst seit gut zwei Wochen aus Afghanistan berichtete.Sie befand sich am Mittwoch zusammen mit den Soldaten auf einer Kontrollfahrt durch eine vermeintlich sichere Gegend im Süden Kandahars. Fünf Soldaten wurden bei dem Anschlag verletzt. Die Reporterin ist den Berichten zufolge die zweite Zivilperson, die seit Beginn des kanadischen Afghanistan-Einsatzes 2002 getötetet wurde. Die Zahl der getöteten kanadischen Soldaten stieg damit auf insgesamt 138.