JERUSALEM/BEIRUT. Auch am Freitag kam es wieder zu heftigen Kämpfen zwischen israelischen Truppen und der Hisbollah-Miliz im Süden des Libanons. Dabei wurden nach Armee-Angaben vier israelische Soldaten getötet. Die Hisbollah feuerte auch erneut Raketen auf Haifa und andere Städte im Norden Israels ab. Dabei gab es nach offiziellen Angaben mindestens 19 Verletzte. Die israelische Luftwaffe bombardierte mehr als 40 Ziele im Libanon.
Die israelische Armee hat am zehnten Tag ihrer Libanon-Offensive Ziele in der Hauptstadt Beirut, im Bekaa-Tal sowie im Süden des Landes ins Visier genommen. Kampfjets bombardierten am Freitag unter anderem eine strategisch wichtige Autobahnbrücke zwischen Beirut und Damaskus. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.
Im Süden des Libanons lieferten sich israelische Bodentruppen erneut Kämpfe mit der radikalen Hisbollah-Miliz. Die israelische Armee bestätigte am Freitag den Tod von vier Soldaten bei heftigen Gefechten mit der Hisbollah-Miliz in dieser Region. Die Hisbollah teilte mit, zwei ihrer Kämpfer seien getötet worden. Bei dem Zusammenstoß zweier Militärhubschrauber starb nach israelischen Angaben nahe der Grenze zum Libanon zudem ein Pilot.
Bei den Luftangriffen wurden auch Hisbollah-Stellungen, Raketenlager, Lastwagen mit Waffen sowie Straßen und Brücken im Südlibanon angegriffen. Bei Angriffen auf die Innenstadt von Baalbek, wo ein Hauptquartier der Hisbollah vermutet wird, wurden vier Zivilisten getötet, in der Bevölkerung brach Panik aus.
Israel hat mittlerweile massive Panzer- und Artillerieverbände an der Grenze zum Libanon stationiert, von wo aus die Hisbollah Raketen auf Israel abfeuert. Von einzelnen Kommandoaktionen abgesehen, hat Israel bisher auf eine große Bodenoffensive verzichtet. Die Mobilisierung von weiteren 3000 Reservisten dürfte noch einige Tage in Anspruch nehmen. Denkbar ist, daß sie im Westjordanland eingesetzt werden, um dort stationierte Kampftruppen in den Libanon zu verlegen.
Seit Kriegsbeginn wurden durch die Offensive nach Angaben des Libanons 345 Menschen getötet - zumeist Zivilisten. Auf Seiten Israels starben 34 Menschen. Die israelische Armee tötete nach eigenen Angaben bislang fast 100 Hisbollah-Kämpfer. Eine Waffenruhe ist weiter nicht in Sicht.
HA