Kommentar

Die Thronfolge in Saudi-Arabien lief wie geschmiert, ausländische Staatsoberhäupter verlieren über den toten König Fahd - wie es sich gehört - nur lobende Worte. Doch hinter den Kulissen von Macht und Reichtum tut sich ein kompliziertes Geflecht von Problemen auf.

Die religiös erzkonservative Familie Saud pflegt zugleich einen extrem ausschweifenden Lebenswandel. Der strapaziert nicht nur die Staatskasse, sondern fordert auch immer wieder die Kritik moslemischer Extremisten heraus. Genauso wie die Freundschaft zu den USA und deren Unterstützung im ersten Golfkrieg. Nicht nur Osama bin Laden ist Saudi, auch die Mehrheit der Attentäter vom 11. September waren es. Die Amerikaner wiederum fordern - wie von allen anderen Staaten der Region - Schritte in Richtung Demokratie.

Zu diesem Knäuel politischer Probleme kommen wirtschaftliche. Geschätzte 30 Prozent vor allem der jungen Saudis sind arbeitslos. Die Wirtschaft des Landes hängt einseitig vom Öl und dessen Preisschwankungen ab. In ökonomische Alternativen wurde kaum investiert. Über einen Mangel an Aufgaben kann sich König Abdullah also kaum beklagen.