Der 27-Jährige muss sich vor Gericht verantworten. Ihm wird Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Er hatte bei einem Vortrag einen Turnschuh Richtung Wen Jiabao geworfen.

London. Der Mann, der in Cambridge aus Protest gegen die Menschenrechtspolitik Pekings einen Schuh auf Chinas Regierungschef Wen Jiabao geworfen hat, kommt aus Deutschland. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Justizkreisen in London. Nähere Angaben zur Herkunft des Mannes wurden nicht gemacht.

Der 27-Jährige muss sich am kommenden Dienstag in Cambridge vor Gericht verantworten. Ihm werde Störung der öffentlichen Ordnung vorgeworfen. Der Mann hatte am Montag während eines Vortrags von Wen Jiabao in der Universität den Schuh auf den chinesischen Regierungschef geworfen, ihn aber verfehlt.

"Wie kann sich die Universität für diesen Diktator prostituieren. Wie könnt ihr den Lügen zuhören, die er erzählt. Steht auf und protestiert", rief der Mann, bevor er den Schuh warf. Chinas Regierungschef kommentierte: "Diese verachtenswerte Tat kann die Freundschaft zwischen dem chinesischen und britischen Volk nicht aufhalten." Während seines dreitägigen Besuches in Großbritannien war es wiederholt zu Protesten gegen Chinas Tibet-Politik gekommen.