Der Papst sei verärgert über die offene Kritik von Kanzlerin Merkel, der Vatikan entsetzt und verwundert über die Diskussionen, die in Deutschland...

Der Papst sei verärgert über die offene Kritik von Kanzlerin Merkel, der Vatikan entsetzt und verwundert über die Diskussionen, die in Deutschland geführt werden, heißt es jetzt in Rom. Entsetzen, Verärgerung und Verwunderung sind angebracht. Allerdings über die Entscheidung des Papstes, einen Holocaust-Leugner zurück in die katholische Kirche zu holen - und nicht über die klaren Worte, die diesen Tatbestand verurteilen.

Niemand, der politisch ernst genommen werden will kommt auf die Idee, Benedikt XVI. auch nur in die Nähe eines Antisemitismus-Verdachts zu stellen.

Und dennoch steht die katholische Kirche vor einem Scherbenhaufen. Viel zu spät hat der Vatikan reagiert und Bischof Richard Williamson aufgefordert, allen antisemitischen Äußerungen abzuschwören. Diese Aufforderung war überfällig, genügt aber nicht. Benedikt XVI. hat viel Sympathie verspielt. Er könnte sie zurückgewinnen, wenn er sich persönlich von einem Wirrkopf wie Williamson distanzierte.