De frühere SPD-Chef Kurt Beck hat sich erstmals zu seinem Rücktritt geäußert. Er bezeichnet seine Entscheidung als “bewusst“, sie sei nach einer „intensiven Selbstprüfung“ am Sonntag gefallen.

Mainz. Beck sagte, er habe bereits seit Monaten eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der SPD getroffen. Er wollte über den Sommer hinweg diese Entscheidung nicht bekanntgeben. Nach der Sommerpause habe er mit Frank-Walter Steinmeier darüber Gespräche aufgenommen.

Kritik äußerte daran, dass am Samstagabend den Medien bewusste Fehlinformationen zugespielt worden seien. Dies habe zu einer völlig anderen Lage geführt. Daher sei er am frühen Sonntagmorgen zu der Entscheidung gekommen, dass er unter diesen Umständen nicht mehr die Partei führen könne. Dies sei im Interesse der Partei aber auch aus Respekt vor ihm selbst geschehen.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident hatte am Wochenende überraschend den Parteivorsitz niedergelegt. Sein Nachfolger soll der frühere SPD-Chef Franz Müntefering werden.