Mit einem Massengentest sollte die Mutter des toten Jungen, der in einem Kleidercontainer entdeckt wurde, ermittelt werden. Ergebnisse im Mai.

Schwarzenberg/Zwickau. Bei der Suche nach der Mutter des toten Babys von Schwarzenberg im Erzgebirge sind bei einem Gentest am vergangenen Wochenende fast alle 371 geladenen Frauen erschienen. Die Quote liege bei 95 Prozent, nur 19 Frauen hätten keine Probe abgegeben, teilte die Polizei am Montag mit. In persönlichen Gesprächen wollen die Ermittler die noch verbliebenen Frauen nun bewegen, sich ebenfalls einem DNA-Test zu unterziehen.

Die Polizei rechnet bis spätestens Mai mit den Ergebnissen. Sollten diese keinen Hinweis auf die Mutter liefern, ist ein Test von weiteren rund 400 Frauen geplant. Etwa 200 hatten schon zuvor freiwillig eine Speichelprobe abgeliefert. Die Mordkommission wertet zudem noch etwa zehn Hinweise aus, die sich bei Befragungen der Frauen am Wochenende ergeben hätten, hieß es.

Der neugeborene Junge war am 19. Januar vom Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in einem Kleidercontainer entdeckt worden. Die Leiche war in Einkaufstüten einer Supermarktkette eingewickelt. Zudem wurden Teile der Nabelschnur gefunden. Die Obduktion ergab, dass das Kind nach der Geburt zumindest kurze Zeit lebte und dann erstickt wurde. Der kleine Junge, der von den Behörden den Namen Max erhielt, ist inzwischen beerdigt worden.

Die Bevölkerung war Ende Januar in einem Beitrag von „Kripo live“ im MDR-Fernsehen um Mithilfe gebeten worden. Danach gingen etwa 50 Hinweise ein. Einer davon hatte die Polizei zu einem weiteren toten Baby in Stollberg im Erzgebirge geführt. Dessen Mutter konnte aber nach einem Gentest als Täterin im Fall des Schwarzenberger Babysausgeschlossen werden. Die Polizei hat für den entscheidenden Hinweis 5000 Euro Belohnung ausgesetzt.