Bei der Suche nach der Mutter des toten Babys von Schwarzenberg startet im benachbarten Grünhain-Beierfeld ein weiterer Massengentest.

Grünhain-Beierfeld. Bei der Suche nach der Mutter des toten Babys vom Schwarzenberg im Erzgebirge startet am Wochenende im benachbarten Grünhain-Beierfeld ein weiterer Massengentest. 393 Frauen zwischen 14 und 46 Jahren aus Beierfeld seien gebeten worden, eine Speichelprobe abzugeben, sagte ein Sprecher der Polizei in Zwickau am Freitag. Ein erster Test von 371 Frauen Ende März hatte keine Hinweise ergeben.

Zudem läuft derzeit parallel ein Test von etwa 380 Frauen und Männern des Gewerbergebietes in Schwarzenberg-Sonnenleithe. In dem Ortsteil war der tote Junge am 19. Januar in einem Altkleidercontainer entdeckt worden. Da stehen laut Polizei noch 30 Proben aus. Zudem würden auch Frauen getestet, die früher einmal in Schwarzenberg gewohnt haben und weggezogen sind. Die Ermittler gehen davon aus, dass sich die Gesuchte in der Gegend gut auskannte, weil der betreffende Container etwas abseits liegt. „Es muss einen Bezug zum Ort geben“, sagte der Sprecher. Seinen Angaben zufolge hat die Polizei bisher insgesamt 1150 DNA-Proben genommen, von denen 629 ausgewertet sind.

Auf die Veröffentlichung eines ersten Phantombildes, das eine Frau mit halblangen, dunkelblonden Haaren in einer dunklen Jacke zeigt, hat es bisher fünf Hinweise gegeben. Diese würden noch ausgewertet, hieß es. Das Bild war nach Hinweisen eines Seniorenpärchens gefertigt worden, das im betreffenden Zeitraum beobachtet haben will, wie eine Frau am Container ein „Bündel“ in den Sammelbehälter warf.

Der neugeborene Junge war in dem Kleidercontainer eingewickelt in Einkaufstüten entdeckt worden - eine von einer Supermarktkette, die andere mit Weihnachtsmotiven bedruckt. Zudem wurden Teile der Nabelschnur gefunden. Die Obduktion ergab, dass das Kind nach der Geburt zumindest kurze Zeit lebte und dann erstickt wurde. Der kleine Junge, der von den Behörden den Namen Max erhielt, ist inzwischen beerdigt worden. Die Polizei hat eine Belohnung von 5000 Euro für den entscheidenden Hinweis ausgesetzt.

Nach einem Beitrag in „Kripo live“ des MDR-Fernsehens im Januar waren etwa 50 Hinweise eingegangen. Einer davon hatte die Polizei zu einem weiteren toten Baby in Stollberg im Erzgebirge geführt.