Der Fall des neugeborenen Jungen, der tot in einem Container in Schwarzenberg entdeckt wurde, ist noch nicht gelöst. Polizei sucht weitere Zeugen.

Schwarzenberg/Zwickau. Nach dem Fund eines toten Säuglings vor zehn Tagen in Schwarzenberg rufen die Ermittler die Bevölkerung der Erzgebirgsstadt zur verstärkten Mithilfe auf. Wie ein Sprecher der Polizei in Zwickau am Freitag auf Nachfrage mitteilte, werden insbesondere Personen gesucht, die seit dem 4. Januar ihre Altkleider in den Container geworfen haben, in dem das Baby gefunden worden war. "Anhand der Zuordnung der einzelnen Kleidungspakete zu einem Datum und dem Vergleich zur Lage der Leiche in dem Container erhoffen wir uns Aufschlüsse darüber, wann genau der Säugling in den Container geworfen wurde", sagte ein Polizeisprecher. Bislang hätten sich erst einige wenige Zeugen bei der Polizei gemeldet, die entsprechende Aussagen machen konnten. Im Zusammenhang mit der Suche nach weiteren Zeugen verwies der Sprecher auch auf einen Fahndungsaufruf der Polizei, der am Sonntag im MDR-Fernsehen ausgestrahlt werden woll.

Ebenfalls noch ohne heiße Spur sind die Ermittler bei der Suche nach der Mutter des laut Obduktionsbericht unmittelbar nach der Geburt erstickten Jungen. Zwar gehe man derzeit davon aus, dass die Mutter in dem Plattenbauviertel Sonnenleithe wohne, allerdings gebe es noch keine Hinweise auf eine konkrete Person, sagte der Sprecher. Auch in diesem Zusammenhang bittet die Polizei die Bevölkerung um Mithilfe. "Gesucht werden Hinweise zu Frauen, die in den vergangenen Monaten schwanger waren, bislang aber ohne Kind gesehen wurden", sagte der Sprecher. (dapd)