Der tote Junge, der in einem Kleidercontainer entdeckt worden ist, wird Anfang März beerdigt. Die Polizei sucht weiter nach der Mutter.

Schwarzenberg/Zwickau. Bei der Suche nach der Mutter des toten Babys aus Schwarzenberg (Erzgebirge) bereitet die Polizei einen Massengentest vor. „Es wird noch die Auswertung aller etwa 200 Proben abgewartet, die bisher freiwillig abgegeben wurden“, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Zwickau. Parallel dazu seien aber die Vorbereitungen für ein Gentest von rund 1200 Frauen in dem Wohngebiet angelaufen, sollte die Suche erfolglos bleiben. „Wir haben noch keine heiße Spur.“ Über das Vorgehen der Polizei hatte am Montag auch die „Chemnitzer Morgenpost“ berichtet. Nach Darstellung der Polizei müsste einem Massengentest zuvor das Landgericht Chemnitz zustimmen.

Die Leiche des Babys war am 19. Januar in einem Kleidercontainer entdeckt worden. Ein Mitarbeiter einer Recyclingfirma hatte den schrecklichen Fund gemacht. Der neugeborene Junge war in zwei Einkaufstüten eingewickelt - die eine von einer Marktkette, die andere mit Weihnachtsmotiven bedruckt. Zudem wurden Teile der Nabelschnur gefunden.

Seither fahndet die Polizei fieberhaft nach der Mutter. Auch ein Abgleich mit der DNA-Datenbank der Behörden in Tschechien sei erfolglos geblieben, sagte der Sprecher. Die etwa 30 Hinweise aus der Bevölkerung, die zu dem Fall bisher eingegangen sind, würden weiter geprüft. Einer dieser Hinweise hatte die Ermittler am 11. Februar zu einer anderen Babyleiche in Stollberg am Rande des Erzgebirges geführt.

Das Schwarzenberger Baby wird am 4. März auf dem Zentralfriedhof der Stadt beigesetzt. „Es ist eine kirchliche Bestattung organisiert worden“, sagte Oberbürgermeisterin Heidrun Hiemer (CDU). Das sei angemessen. Sie selbst werde auch zur Beerdigung gehen. Zuvor soll das tote Kind noch einen Namen erhalten. (dpa)