Der tote Junge, der in einem Kleidercontainer entdeckt worden ist, wird Anfang März unter dem Namen Max beerdigt. Polizei braucht Hinweise.

Schwarzenberg/Zwickau. Für Hinweise auf die Mutter des toten Jungen aus Schwarzenberg (Erzgebirge) ist jetzt eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt worden. Zudem werden in der Stadt 50 Fahndungsplakate aufgehängt, teilte die Polizei in Zwickau am Donnerstag mit. Von diesen Schritten erhoffen sich die Ermittler entscheidende Hinweise zur Aufklärung des Verbrechens. Die Bevölkerung war zuvor schon einmal Ende Januar in einem Beitrag in „Kripo live“ des MDR-Fernsehens um Mithilfe gebeten worden. Bisher sind etwa 50 Hinweise eingegangen. Einer davon hatte die Polizei zu einem weiteren toten Baby in Stollberg im Erzgebirge geführt.

Zudem bereitet die Polizei einen Massengentest in dem betreffenden Wohngebiet vor. Rund 1200 Frauen wären davon betroffen. Bisher seien schon rund 200 freiwillig abgegebene Speichelproben abgegeben und untersucht worden, hieß es. Dennoch gebe es noch keine heiße Spur. Einem Massengentest müssen allerdings zuvor noch Staatsanwaltschaft und Landgericht zugestimmen.

Die Leiche des Babys war am 19. Januar von einem Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in einem Kleidercontainer im Stadtteil Sonnenleithe gefunden worden. Der neugeborene Junge war in zwei Einkaufstüten eingewickelt - die eine von einer Marktkette, die andere mit Weihnachtsmotiven bedruckt. Zudem wurden Teile der Nabelschnur gefunden.

Seither fahndet die Polizei nach der Mutter. Auch ein Abgleich mit der DNA-Datenbank der Behörden in Tschechien war laut Polizei erfolglos. Der tote Junge, der inzwischen den Namen Max erhalten hat, wird am 4. März auf dem Zentralfriedhof von Schwarzenberg beigesetzt. (dpa)