Mit einem Massengentest soll die Mutter des toten Jungen, der in einem Kleidercontainer entdeckt wurde, ermittelt werden. Das Baby wurde beerdigt.

Schwarzenberg/Zwickau. Mit einem Massengentest bei Frauen sucht die Polizei jetzt nach der Mutter des im Januar in Schwarzenberg gefundenen toten Babys. Zur Abgabe der Speichelprobe aufgerufen sind am 19. und 20. März zunächst 400 Mädchen und Frauen im Alter zwischen 14 und 45 Jahren, die in dem Schwarzenberger Ortsteil Sonnenleithe sowie im benachbarten Beierfeld wohnen, teilte die Polizei am Montag mit. Die Vorladungen zu der nach Polizeiangaben freiwilligen Teilnahme würden derzeit verschickt.

Sollte dieser erste Test keinen Erfolg bringen, würde zu einem zweiten Test mit weiteren 400 Frauen aufgerufen, kündigte die Polizei an. Die Untersuchung ist nach Polizeiangaben der bisher größte DNA-Reihentest bei Frauen in Sachsen.

Bislang seien rund 140 Hinweise in dem Fall bei der Polizei eingegangen, die meisten verliefen laut Polizei aber im Sande. Ein Hinweis habe zu einer Mutter im Raum Stollberg geführt, die im Verdacht steht, ihr Kind ebenfalls getötet zu haben. Zu dem Schwarzenberger Fall gebe es aber keinerlei Verbindungen, teilte die Polizei weiter mit.

Durch den Massengentest will die Polizei die Mutter des Ende Januar in einem Altkleidercontainer in Sonnenleithe entdeckten Säuglings finden. Laut der Obduktion war der Junge erstickt worden. Am vergangenen Freitag wurde der Leichnam beigesetzt .

In Dresden war jahrelang mit einem Gentest an mehr als 10.000 Männern nach einem Sexualstraftäter gesucht worden. Der Mann wurde schließlich gefasst. (dapd)