Massiver Schlag gegen Lateinamerikas Drogenkartelle: In Kolumbien wurde der führende Kopf eines Syndikats getötet.

Bogota. Pedro Guerrero Castillo, führender Drogenboss und früherer Milizenführer, ist am letzten Wochenende bei einem gemeinsamen Einsatz von Einheiten der Anti-Drogenpolizei und der Justizpolizei getötet worden. Castillo alias "Cuchillo" (Messer) führte die rechtsextremen Vereinten Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens (AUC) an und war einer der meistgesuchten Drogenbosse Lateinamerikas. Ihm wird von der Justiz vorgeworfen, mindestens 2000 Morde angeordnet zu haben.

Ein Polizeiangehöriger sagte im Schutz der Anonymität, Pedro Guerrero sei bei Kämpfen in den Bezirken Meta und Guaviare im Südosten des Landes getötet worden. Dabei seien auch zwei Polizisten getötet sowie acht Bandenmitglieder festgenommen worden. Unter den Gefassten sei auch der als „Loco Harold“ (Verrückter Harold) bekannte Vize der Bande, Harold Humberto Rojas Piñeros.

Pedro Guerreros Bande ERPAC galt zuletzt als eine der mächtigsten Gruppen früherer Paramilitärs in Kolumbien. In den USA wurde er wegen Drogenhandels gesucht. Zuletzt war für Informationen zu seinem Aufenthaltsort eine Belohnung von 2,5 Millionen Dollar ausgesetzt.

Die in den 1980er Jahren mit Unterstützung von Armee und Polizei, Großgrundbesitzern und Drogenhändlern gegründeten paramilitärischen Gruppen werden für die Ermordung von mindestens 20.000 Menschen verantwortlich gemacht. Die Opfer sind unter anderen Gewerkschafter, Menschenrechtsaktivisten, Mitarbeiter sozialer Bewegungen und Guerillakämpfer. Die Entwaffnung der AUC war im April 2006 offiziell abgeschlossen worden, es gibt jedoch zahlreiche Nachfolgegruppierungen.