In der Einrichtung in Tijuana sind rund 45 Patienten untergebracht. Die Behörden bestätigten die Zahl der Todesopfer zunächst nicht.

Tijuana. Bewaffnete Männer haben in der mexikanischen Stadt Tijuana eine Entzugsklinik überfallen und bis zu 13 Patienten getötet. Ein Augenzeuge sagte, er habe sich am Montag im ersten Stock des Gebäudes einen Film angesehen und sei kurz hinausgegangen, um etwas zu essen. Nach seiner Rückkehr hätten ihm andere Patienten erzählt, die Angreifer hätten die Süchtigen gezwungen, sich auf den Boden zu legen, und sie dann erschossen. Die Behörden bestätigten die Zahl der Todesopfer zunächst nicht. Polizisten vor Ort sprachen von mindestens zehn Toten.

Patienten in anderen Stockwerken überlebten den Angriff. In der Einrichtung sind rund 45 Patienten untergebracht. Ähnliche Angriffe auf Entzugskliniken gab es bereits in der Stadt Ciudad Juarez. Nach der Tat war über den Polizeifunk eine Stimme zu hören, die wiederholt sagte: "Dies ist eine Kostprobe aus Juarez." Die Polizei in Tijuana konnte am Montag kein Motiv für die Tat ermitteln. In der Vergangenheit haben Drogenbanden Kliniken angegriffen, um Mitglieder rivalisierender Gangs zu töten.

In Ciudad Juarez wurden unterdessen drei Polizisten erschossen . Ihre Leichen wurden nach Angaben der Staatsanwaltschaft am Sonntag neben ihrem Auto gefunden. Im Staat Guerrero entdeckte die Polizei nahe Acapulco die Leichen sechs gefesselter Männer. Der mexikanische Präsident Felipe Calderon setzt seit Dezember 2006 auf die Streitkräfte, um die Drogenkartelle im Norden des Landes und entlang der Pazifikküste zu bekämpfen. Seitdem kamen mehr als 28.000 Menschen ums Leben. Die meisten Todesopfer waren Drogenhändler, aber es waren auch Unbeteiligte darunter. So kamen am Sonntag im Staat Coahuila drei Passanten ums Leben, als sie ins Kreuzfeuer zwischen Kriminellen, Polizei und Soldaten gerieten.