Der Drogenkrieg hat in diesem Jahr mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet. Auch 50.000 Soldaten konnte dies nicht verhindern.

Mexiko-Stadt. Im blutigen Drogenkrieg in Mexiko sind seit Jahresbeginn einem Zeitungsbericht zufolge bereits mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen. Mit 10.035 liege die Zahl der Toten allein im laufenden Jahr bereits höher als während der gesamten sechsjährigen Amtszeit des früheren Präsidenten Vicente Fox in den Jahren 2000 bis 2006, schrieb die Tageszeitung „Reforma“ am Donnerstag unter Bezugnahme auf eine eigene Befragung der regionalen Behörden des Landes. Etwa 45 Prozent der Opfer seien dabei im Bundesstaat Chihuahua an der Grenze mit den USA getötet worden. In dem Bundesstaat liegt auch die im Zentrum der Kämpfe stehende Stadt Ciudad Juárez.

Die letzte offizielle Statistik zu den Opfern der Auseinandersetzungen hatten die mexikanischen Behörden im August veröffentlicht. Darin wurde die Zahl von 28.000 Toten seit dem Amtsantritt von Präsident Felipe Calderón im Dezember 2006 genannt. Damals erklärte Calderón den Kampf gegen die Drogenkartelle des Landes, die ihr Geschäft vor allem mit dem Kokainschmuggel in die USA machen, zur obersten Aufgabe.

In Mexiko tobt ein brutaler Drogenkrieg. Immer wieder werden bei Racheaktionen zwischen verfeindeten Banden Menschen regelrecht hingerichtet. Der von Calderón angeordnete Einsatz von 50.000 Soldaten zur Unterstützung der Polizei konnte die Gewalt nicht unterbinden.

Das US-Außenministerium teilte unterdessen mit, dass in nur einer Woche in Ciudad Juárez sechs US-Bürger getötet wurden. So wurden in der Stadt am Dienstag zwei US-Studenten erschossen.