Bei einer Schießerei in einem mexikanischen Einkaufszentrum wurde ein Polizist getötet. Soldaten stellten 245 Kilogramm Opiumharz sicher.

Ciudad Juarez/Mexiko-Stadt/Tijuana. In Mexiko hat eine Schießerei zwischen Polizisten und bewaffneten Verdächtigen in einem belebten Einkaufszentrum Panik ausgelöst. Ein Polizist starb, vier Menschen wurden bei dem Feuergefecht am frühen Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in der Grenzstadt Ciudad Juarez lebensgefährlich verletzt. Nachdem die Polizei die Verdächtigen erkannt hatte, kam es zu einem Schusswechsel. Passanten liefen in Panik auseinander, einige stolperten auf der Flucht und blieben liegen. Weitere Details gaben die Behörden zunächst nicht bekannt.

Das vergangene Jahr war das blutigste in der Geschichte der Stadt, der Hochburg im mexikanischen Drogenkrieg. 3.111 Menschen kamen bei Verbrechen im Zusammenhang mit Rauschgiftkriminalität ums Leben. Allein im Oktober wurden 359 Menschen getötet. Damit ist die Stadt eine der gefährlichsten der Welt.

+++ Mehr als 15.000 Tote im Drogenkrieg in Mexiko 2010 +++

Ciudad Juarezliegt an der Grenze zu den USA. Im Jahr 2008 brachen dort Kämpfe zwischen den Drogenbanden Juarez und Sinaloa aus. Seitdem sind die Opferzahlen jedes Jahr gestiegen. In ganz Mexiko sind seit der Eskalation des Drogenkrieges vor rund vier Jahren 30.000 Menschen ums Leben gekommen. Damals startete Präsident Felipe Calderón eine Offensive gegen die Drogenmafia.

Mexikanische Polizei stellt Rekordmenge Opium sicher

Den mexikanischen Behörden ist nach eigenen Angaben einer der größten Drogenfunde in der Geschichte des Landes gelungen. Soldaten stellten am Donnerstag in einem Haus im südwestlichen Bundesstaat Guerrero 245 Kilogramm Opiumharz sicher, aus dem Heroin hergestellt wird. Wie die Armee mitteilte, hätte das Opium für mehr als 600.000 Dosen Heroin ausgereicht. Der Verkaufswert auf der Straße hätte bei mehr als zwölf Millionen Dollar (8,9 Millionen Euro) gelegen. Den Behörden zufolge ist es die größte Menge Opiumharz, die jemals in Mexiko gefunden wurde.

In Mexiko führt die Regierung seit 2006 eine Offensive gegen die Drogenbanden, die sich einen blutigen Kampf um die Schmuggelrouten in die USA liefern. Zehntausende Soldaten sind seitdem zur Unterstützung der Polizei im Einsatz. Allein im vergangenen Jahr kamen in dem Drogenkrieg mehr als 15.000 Menschen ums Leben. Am Mittwoch und Donnerstag wurden im besonders betroffenen Bundesstaat Chihuahua im Norden des Landes erneut mindestens zwölf Menschen getötet, wie die Behörden mitteilten.

Mexikanischem Militär gelingt Schlag gegen Drogenschmuggelring

Das mexikanische Militär hat am Mittwoch den Boss eines Drogenschmuggelrings festgenommen. Juan Miguel "El Boxer" Valle Beltran soll für 50 Morde verantwortlich sein. Er arbeitete für das Sinaloa-Kartell. Bei der Aktion nahmen die Soldaten 13 weitere Bandenmitglieder fest. Ein 14-jähriges Mädchen, das von der Bande entführt worden war, konnte bei der Militäroperation in der Küstenstadt Playas de Rosarito befreit werden. Behördenangaben zufolge ging der Festnahme eine Schießerei zwischen Militär und Bandenmitgliedern voraus, bei der einer von Valle Beltrans Untergebenen getötet wurde.