Der Absturz der Columbia wird nach Ansicht von Experten den Aufbau der Internationalen Raumstation ISS auf noch unabsehbare Zeit verzögern

Köln. "Die Amerikaner werden keinen Shuttle mehr hochschicken, bevor der Fehler gefunden ist", sagte der Programmdirektor Raumfahrt beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Volker Liebig, am Samstag der dpa in Köln. Auch der für Oktober 2004 geplant Ausbau der ISS mit dem europäischen Columbus-Modul sei nun gefährdet. Darüber hinaus sei der Einsatz von vier deutschen Astronauten, die in Köln für baldige Missionen ausgebildet werden, nun möglicherweise in weite Ferne gerückt. Bisher habe es mit den Shuttles, abgesehen von der Challenger-Katastrophe, keine Probleme gegeben, so Liebig weiter. Durch die extremen Belastungen beim Wiedereintritt in die dichte Atmosphäre in etwa 150 Kilometern Höhe hätten sich zwar des öfteren Kacheln vom Hitzeschild gelöst. "Das war aber nie eine ernsthafte Beschädigung", meinte Liebig. Auf dem aktuellen Flug, der am Samstag in einer Katastrophe endete, hatte das DLR ein Fisch-Experiment mit an Bord. Die Europäische Raumfahrt-Agentur (ESA) hatte von der Columbia-Crew etwa zehn Experimente vornehmen lassen, so Liebig.