Die amerikanischen Raumfähren stammen noch aus einer Zeit, als es keine Heimcomputer gab und auf Deutschlands Straßen noch die erste Generation des VW Golf fuhr

Washington. Doch über 20 Jahre nach dem Jungfernflug der jetzt abgestürzten "Columbia" sind sie - nicht zuletzt für den Ausbau der Internationalen Raumstation ISS - für die NASA wichtiger denn je. Die Bilanz der betagten Shuttles kann sich sehen lassen: Seit dem ersten Start am 12. April 1981 transportierten die "Arbeitspferde" der US-Raumfahrtbehörde mehr als 1,4 Millionen Kilogramm an Ladung ins All. Hunderte Astronauten und Wissenschaftler flogen mit den Fähren, darunter auch die Deutschen Ulf Merbold, Ernst Messerschmid, Reinhard Furrer, Hans-Wilhelm Schlegel, Ulrich Walter, Thomas Reiter und Gerhard Thiele. Anfangs waren die Vorstellungen der NASA etwas zu optimistisch: Als die Fähren in den 70er Jahren entworfen wurden, machte die NASA dem widerspenstigen amerikanischen Kongress die Idee damit schmackhaft, dass praktisch jede Woche ein Shuttle starten könnte. Die Realität sieht anders aus. Nicht zuletzt nach der Challenger-Katastrophe 1986 verschärfte die NASA ihre Sicherheitsvorkehrungen. Pro Jahr fliegen nun sieben bis acht Fähren ins All. Die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA blickt trotzdem mit Stolz auf ihre Fähren - zumal sie nun mit der Vervollständigung der Internationalen Raumstation ISS endlich für ihren ursprünglichen Zweck eingesetzt werden.