André Schubert hat vor dem Spiel gegen Energie Cottbus am Sonnabend kleine Korrekturen vorgenommen. Ersetzen muss er Lasse Sobiech.

Hamburg. Ähnlich große Sorgen wie sein Cottbuser Trainerkollege Pele Wollitz, der gleich sieben Spieler ersetzen muss, hat André Schubert nicht. Mal abgesehen vom sicher schwerwiegenden, aber verkraftbaren Ausfall von Innenverteidiger Lasse Sobiech, der durch Fabio Morena oder Ralph Gunesch ersetzt wird, kann André Schubert im Auswärtsspiel bei Energie Cottbus (Sa., 13 Uhr/Sky und Liveticker auf abendblatt.de) personell dieselben zehn Profis aufs Feld schicken wie in der Vorwoche - nur in einer anderen Verfassung.

Schubert hat schnell erkannt, woran es gegen Aue gehapert hat. Im Training ließ er Zweikampfverhalten und schnelles Umschalten üben. In kurzen, intensiven Einheiten. "Wir wollen den Spielern das Gefühl der Frische wiedergeben", begründet Schubert die zeitliche Reduktion des Trainingsumfangs. "Es geht in der Saison immer um Trainingssteuerung, um die körperliche Verfassung. Das ist ein schmaler Grat zwischen zu setzenden Reizen und dem körperlichen Wohlgefühl." Schubert hat ein mentales Problem ausgemacht, das zur Niederlage gegen Aue geführt hat. Die kurze Woche mit Montags- und Freitagsspiel habe der Mannschaft zugesetzt. "Wir müssen gegen Cottbus wieder präsenter und flinker als der Gegner sein, vor allem im Kopf", sagt er und führt an, dass die Statistik über gewonnene Zweikämpfe und gelaufene Kilometer für St. Pauli sprach, das Spiel aber dennoch verloren ging. Dass der FC St. Pauli die fußballerische Klasse hat, jedes Spiel zu gewinnen, dass die Mannschaft über genug Selbstvertrauen verfügt, um ihre Klasse auch zu zeigen, ist unbestritten. Das Problem befindet sich oft im Kopf. "Wir dürfen in dieser engen Liga nie nachlassen. Wenn wir nicht jedes Mal hundert Prozent abrufen, auch gegen die vermeintlich kleineren Gegner, dann geht es in die Hose", sagt Florian Bruns. "Wir müssen eine Reaktion zeigen und es in allen Belangen besser machen."

Ob diese Aufgabe wirklich denselben Spielern zufällt wie zuletzt, lässt Schubert noch offen. Dem 40-Jährigen sind die offenen Räume im Mittelfeld nicht verborgen geblieben. "Wenn wir so offensiv spielen, ist es wichtig, dass die vordere Viererkette schnell in die defensive Position wechseln kann. Wenn das nicht klappt, ist es immer denkbar, mit zwei zentralen defensiven Mittelfeldspielern für mehr Stabilität zu sorgen", sagt er. Geistige Frische hin oder her.