Michael Krumm, Literaturwissenschaftler aus Lüneburg:

Esel wissen oft ganz genau, was sie wollen, und besonders, was sie nicht wollen: zum Beispiel, sich durch einen Bach durchführen lassen. Wollte man sie in früheren Zeiten trotzdem auf die andere Seite eines Gewässers befördern, half oft nur eine provisorische Brücke. Das Bauen dieser Brücke war also ein Aufwand, ein Umweg, um ans Ziel zu kommen. Schon in der europäischen Philosophie des Mittelalters benutzte man dieses Bild, um ein Mittel zum Zweck zu beschreiben. Das klassische Eselproblem hatten also nicht nur die Deutschen, wie man auch an dem englischen Begriff "donkey-bridge" und dem französischen Ausdruck "guide-âne" sehen kann.