Juniorprofessor Christian Klinke, Institut für Physikalische Chemie, Universität Hamburg:

Prinzipiell ist das möglich. In einem heißen Getränk wie Tee sind die Moleküle thermisch stark angeregt, sie vibrieren. Durch Luftstöße geben die Wassermoleküle ihre thermische Energie an die Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle der Luft ab. Allerdings kann Luft auf das Gewicht bezogen, verglichen mit Wasser, etwa nur ein Viertel der Wärme speichern. Zusätzlich verdunsten aber noch Wassermoleküle, die dem Wasser thermische Energie entziehen. Dennoch bewirkt Pusten nur wenig: Ein Glas Tee (0,2 Liter, 90 Grad) lässt sich durch dreimal Pusten (zwei Liter Luft, 20 Grad) um etwa ein Grad abkühlen. Bei einem Suppenlöffel (0,005 Liter, 90 Grad) bringt dreimal Pusten 45 Grad Abkühlung, weil man eine viel kleinere Menge abkühlen muss.