Prof. Heinz-Peter Schmiedebach, Direktor des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin am UKE:

Kaiserschnitt ist die Übersetzung des lateinischen "sectio caesarea" (caesarea für "kaiserlich", sectio für "Schnitt"). Der Begriff geht auf ein Gesetz zurück, das um 700 vor Christus als "lex regia" in Kraft trat. Demnach durften verstorbene Schwangere nicht beerdigt werden, ohne vorher den Fötus aus der Gebärmutter zu entfernen. Diese Kinder wurden "caesones" genannt, übersetzt "die Herausgeschnittenen". Einer römischen Legende zufolge soll der "primus caesarum", also der erste auf diese Weise Geborene der berühmte Herrscher Julius Caesar (100-44 v.Chr.) gewesen sein. Das kann allerdings nicht stimmen, da seine Mutter die Geburt überlebte. Da aber aus "caesar" der Begriff Kaiser entstand, wurde dementsprechend aus sectio caesarea der Kaiserschnitt.