Prof. Christian Lohr, Zoologisches Institut, Universität Hamburg

Fliegen können Gefahren sehr schnell wahrnehmen, da sie einen 360-Grad-Rundumblick haben und sehr schnell sehen können. Das Fliegenauge kann zwischen 300 Lichtimpulsen pro Sekunde unterscheiden, das menschliche Auge nimmt nur 40 Lichtimpulse als getrennte Reize wahr. Innerhalb einer Zehntelsekunde kann die Fliege auf die drohende Gefahr reagieren und wegfliegen. Mit Hochgeschwindigkeitskameras konnte man zeigen, dass die Fliege bereits 200 Millisekunden vor dem Wegfliegen ihren Abflug durch Verlagerung des Schwerpunkts in den Beinen vorbereitet. Um die Tiere trotzdem fangen zu können, hilft ein Trick: Mit der Hand nicht dahin zielen, wo sich die Fliege befindet, sondern dahin, wo sie hinfliegt, also etwa fünf Zentimeter über der Tischoberfläche.