Prof. Jörg Müller, Institut für Mikrosystemtechnik, Technische Universität Hamburg-Harburg:

Schaut ein Mensch in einen Spiegel, so passiert nichts anderes, als wenn sich zwei Menschen in die Augen schauen: Sie sehen das rechte Auge des Gegenübers links, sein linkes Auge auf der rechten Seite. Die Augen sind nebeneinander angeordnet, sie sehen in derselben Ebene. Deshalb bleibt in der Vertikalen bei einer Spiegelung alles unverändert. Neigen wir den Kopf jedoch um 90 Grad z. B. auf die rechte Schulter, erscheint bei unserem "Gegenüber" im Spiegelbild wieder links und rechts, jetzt also oben und unten vertauscht. Der horizontale Spiegeleffekt lässt sich auch gut an Schriftzügen erkennen. Sie erscheinen uns, als würden wir sie von der Rückseite des Papiers lesen, das wir einem Spiegel entgegenhalten.