Die Amerikaner haben ihren Vorstoß auf Bagdad vorerst angehalten. Ihre Einheiten und irakische Verbände lieferten sich im Süden bei Nassirijah, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt am Euphrat, weiterhin heftige Gefechte. Ein Kraftwerk und andere Gebäude brannten. Über die Lage der 500 000 Einwohner der Stadt gab es keine Informationen. Die Kriegsparteien beschossen sich mit Panzern und Artilleriegeschützen. Nach Angaben eines dpa-Fotografen, der das 3. Leichtgepanzerte Aufklärungsbataillon der US-Marineinfanterie begleitet, gerieten irakische Stellungen massiv unter Beschuss. Zwölf amerikanische Soldaten würden vermisst, 14 seien in den vergangenen 24 Stunden bei Kämpfen mit Einheiten der irakischen Armee verwundet worden, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf Militärsprecher. Einheiten der alliierten Verbände standen nach Medienberichten zuletzt etwa 100 Kilometer südlich von Bagdad. Die Essensrationen, so hieß es, seien mangels Nachschub auf eine pro Tag herabgesetzt worden. Bagdad erlebte schwere Luftangriffe. Allein in der Nacht flogen die alliierten Verbände fünf massive Angriffswellen in acht Stunden. Ziele waren Regierungseinrichtungen und Kommunikationsanlagen. Ein US-Tarnkappenbomber warf erstmals zwei so genannte bunkerbrechende Bomben ("Bunker Buster") auf Bagdad ab, wie Pentagonkreise bestätigten. Laut Al Dschasira stürzte ein unbemanntes US-Aufklärungsflugzeug auf ein Wohnhaus und setzte es in Brand. Al Dschasira meldete auch eine schwere Explosion auf einem Marktplatz im Westen der Stadt. Dabei sollen mindestens 55 Menschen getötet, mehr als 50 verletzt worden sein. Unter zusammengestürzten Gebäuden wurden noch weitere Opfer vermutet.