“Öl gegen Lebensmittel“ soll Nothilfe für die irakische Bevölkerung im Krieg bieten. UN bitten um zusätzliches Geld, weil Vorräte nur wenige Wochen reichten

New York. New York - Die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats haben die Resolution zur Wiederaufnahme des Hilfsprogramms "Öl gegen Lebensmittel" für Irak verabschiedet. Die Entscheidung fiel nach Angaben von Diplomaten am Freitagabend einstimmig. UN-Generalsekretär Kofi Annan hatte das seit 1996 bestehende Programm vergangene Woche wegen des Krieges ausgesetzt und alle UN-Mitarbeiter aus Irak abgezogen. In der Nacht zum Freitag hatten sich die Länder im Weltsicherheitsrat darauf verständigt, das Programm in der Regie des UN-Generalsekretärs Kofi Annan für zunächst eineinhalb Monate fortzuführen. Aus diesem Programm stehen derzeit rund 2,5 Milliarden Dollar für die Lieferung von Lebensmitteln und Medikamenten zu Verfügung. Etwa 16 Millionen Menschen fast zwei Drittel der Bevölkerung - sind nach UN-Angaben auf Grund der nach dem Überfall auf Kuwait 1990 verhängten Sanktionen seit Jahren von diesem Programm abhängig. UN appellieren: Brauchen zusätzliche zwei Milliarden Euro für Irak Zuvor hatten die UN die internationale Gemeinschaft in einem dringenden Appell um mehr als 2,2 Milliarden Dollar (etwa 2,07 Milliarden Euro) für Nothilfe im Irak gebeten. Das Geld werde benötigt, um der vom Krieg betroffenen Bevölkerung in den nächsten sechs Monaten das Überleben zu ermöglichen und zusätzlich zum Programm Öl für Lebensmittel eingesetzt. Etwa 1,3 Milliarden Dollar würden voraussichtlich bis September innerhalb des Irak für die zusätzliche Bereitstellung von Lebensmitteln und sauberem Wasser benötigt, erklärte die stellvertretende UN-Generalsekretärin Louise Frechette. Auf rund 900 Milliarden Dollar werde der Finanzbedarf im Nicht-Lebensmittel-Bereich, darunter zur Unterhaltung von Flüchtlingslagern außerhalb des Irak, geschätzt. Die derzeit im Irak aufbewahrten Vorräte reichen nach Angaben der UN nur noch für wenige Wochen. Zugleich wird in dem Aufruf der humanitären UN-Organisationen betont, dass die Besatzungsmächte unter Führung der USA die Hauptverantwortung für die Linderung der Not trügen. Sie müssten zudem die Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten an die Zivilbevölkerung gewährleisten. Alle am Irak-Krieg beteiligten Seiten wurden aufgerufen, Helfern der UN sowie anderer Organisationen ungehinderten Zugang zu Menschen in Not zu ermöglichen.