Verbündete in Nahost erhalten mehrere Milliarden Dollar.

Washington. Ungeachtet seiner Haushaltsprobleme lässt sich US-Präsident George W. Bush Unterstützung im Krieg gegen den Irak etwas kosten. Von den rund 75 Milliarden Dollar zusätzlicher Haushaltsmittel für den Kampf gegen Saddam Hussein, die Bush im US-Kongress beantragt hat, sollen mehrere Milliarden abgezweigt werden, um Länder wie Israel oder Jordanien für ihre Loyalität zu belohnen. Den Löwenanteil soll Israel bekommen: rund zehn Milliarden Dollar. Jordanien bekommt 700 Millionen und Ägypten 300 Millionen Dollar. Sogar die Türkei bekommt Hilfe, obwohl das türkische Parlament den Aufbau einer Nordfront verhindert hat. Die Rede ist von einer Milliarde Dollar für Ankara. Zwar hat der Kongress die zusätzlichen 75 Milliarden Dollar bewilligt, doch verpasste er Bush gleichzeitig eine kräftige Schlappe. Denn der Präsident muss sein groß angelegtes Steuersenkungsprogramm um die Hälfte abspecken. Ursprünglich wollte Bush bis 2013 insgesamt 726 Milliarden Dollar an Steuern streichen. Der Großteil der Summe sollte über die Abschaffung der Dividendensteuer ausgeschüttet werden. Dies käme überwiegend wohlhabenden Bürgern zugute. Da das Repräsentantenhaus die Steuersenkung in vollem Umfang genehmigt hatte, wird jetzt ein Vermittlungsausschuss angerufen. "Der Präsident muss sich klar machen, dass den Amerikanern die Finanzierung des Heimatschutzes, der Gewinn des Krieges, die Stabilisierung des Irak und das Haushaltsdefizit wichtiger sind, als den oberen Zehntausend riesige Beträge zuzuschanzen", sagte der demokratische Sprecher des Haushaltsausschusses, David Sirota.