Ihr Werdegang gibt Auskunft über Ihre Fähigkeiten - und seine Gestaltung ist Ihre Visitenkarte.

Jetzt geht es daran, den Lebenslauf auf den neuesten Stand zu bringen. "Die meisten haben das lange nicht gemacht und sind darum sehr unsicher", sagt Susanne Barg, Karriereberaterin und Coach aus Hamburg. Vorweg: Es lohnt sich, richtig viel Mühe in die Arbeit an der Vita zu stecken. "Das ist wie eine Arbeitsprobe", sagt Barbara Möller, Hamburger Trainerin und Beraterin. "Wie der Lebenslauf gestaltet ist, dokumentiert meine Arbeitsweise und wie motiviert ich bin. Er zeigt ein Stück Persönlichkeit."

Unter der Überschrift "Lebenslauf", "Vita" oder "Curriculum Vitae" finden sich zunächst die persönlichen Angaben: Name, Anschrift, Telefonnummer(n), E-Mail-Adresse, Familienstand, Geburtsdatum und -ort. Eltern und Geschwister? "Die Angaben müssen nicht mehr rein", sagt Susanne Barg. "Bei älteren Bewerbern schon gar nicht." Höchstens angehende Azubis könnten Geschwister noch nennen: "Sie könnten darauf hindeuten, dass der Bewerber soziale Kompetenz mitbringt."

Aber zum eigentlichen Inhalt: "An den Anfang des Lebenslaufs kann man gut ein Kurzprofil stellen", rät Susanne Barg. In drei, vier Spiegelstrichen fasst man dort seine wichtigsten Qualitäten zusammen. Zum Beispiel: "Langjährige Erfahrung in . . .", "Meine Kernkompetenzen sind . . .", "Fundierte Branchenkenntnis in . . ."

Dann folgen die beruflichen Stationen, die aktuellste zuerst. "Der Arbeitgeber muss ein klares Bild davon bekommen, was der Bewerber bislang gemacht hat", hebt Barbara Möller hervor. Ein häufiger Fehler: "Viele reduzieren die Angaben auf Überschriften und nennen etwas Vages wie 'Projekte zur Modernisierung'." Mit dieser Formulierung in der Vita sei etwa ein Raumausstatter in ihre Beratung gekommen, erzählt die Trainerin. Richtig ist: "Man nennt die Berufsrolle und den Arbeitgeber und dann konkret die Tätigkeiten, die man in diesem Job ausgeübt hat." Im Beispiel des Raumausstatters: Was hat er wie mit welchen Techniken modernisiert? Pro beruflicher Station sollte man drei bis vier Verantwortungsbereiche angeben. "Am wichtigsten sind die letzten fünf bis acht Jahre", sagt Bewerbungscoach Möller. "Daran knüpfen die Arbeitgeber an." Je erfahrener ein Bewerber ist, desto mehr muss er notgedrungen straffen. "Eine gute Vita zu schreiben ist wirklich eine Kunst", gesteht Susanne Barg zu.

Zwei, allerhöchstens drei Seiten sollte die Vita sein. Dem beruflichen Werdegang schließt sich die Ausbildung an. "Ältere Bewerber geben dort nur den höchsten Schulabschluss oder wenn vorhanden den Studienabschluss an", erklärt Trainerin Barg. Die letzten Punkte der Vita sind individuell unterschiedlich, je nach Erfahrung und Kenntnissen. Genannt werden können etwa: Sprach- und PC-Kenntnisse, weitere besondere Qualifikationen, Mitgliedschaften, Veröffentlichungen, Ehrenämter. Hobbys und Interessen nennt man nur, wenn die Fähigkeiten, die man dadurch erwirbt, auch gut im Beruf eingesetzt werden können.

Letzter Punkt: Der Lebenslauf wird mit Datum versehen und unterschrieben. "Das ist das I-Tüpfelchen", findet Barbara Möller. "Darum würde ich die Vita immer mit blauer Tinte unterschreiben. Aber das ist eine Stilfrage."

Keine Stilfrage indes ist die Frage, ob man seinen Lebenslauf beschönigen darf: Nein, darf man nicht. "Erkennen Sie Ihre Grenzen und bleiben Sie ehrlich", sagt Möller. Wer etwa die Office-Programme nicht perfekt beherrscht, listet auf, was er kann und fügt hinzu, dass er selbstverständlich Interesse und Lust habe, auch noch den Umgang mit MS-Access zu erlernen.

Lesen Sie am nächsten Wochenende: Teil 3 - das Ziel ins Auge fassen