Es gibt Unternehmen, die in der aktuellen Krise die Möglichkeit sehen, sich von Mitarbeitern zu trennen, um kurzfristig Personalkosten zu senken.

Sie werden langfristig das Nachsehen haben. Unternehmen sollten sich jetzt vielmehr darauf besinnen, wie sie das Potenzial von Mitarbeitern fördern, um sich fit zu machen für den Wettbewerb um Leistungsträger und Talente. Kurz: um fit zu sein, das Überleben des Unternehmens langfristig zu sichern.

Erfolgreiche Unternehmen forcieren genau jetzt den Aufbau einer wertschätzenden Unternehmenskultur, die auf Werten wie Achtsamkeit, Offenheit, Transparenz und Wertschätzung basiert. Doch wo bleibt die selbstkritische Auseinandersetzung mit der Differenz zwischen gewollter und gelebter Kultur? Die Zeit ist reif, sich darüber Gedanken zu machen!

Bleibt die Frage: Ist auch das Management reif dafür? Verfügt es über die notwendige Weitsicht, eine neue Kultur der Arbeit anzustreben und zu verstehen, dass nicht einseitige Renditeziele und Personalabbau die Unternehmenszukunft sichern? Nur Unternehmen, die Personalentwicklung so ausrichten, dass Mitarbeiter entsprechend ihrer Potenziale eingesetzt werden, fördern Motivation und Lust auf Leistung. Es werden Betriebe überleben, die Mitarbeiter nicht als Kostenfaktor, sondern als wichtigste Quelle der Wertschöpfung ansehen.

Darum gilt es, Strukturen eines professionellen Gesundheitsmanagements und Konzepte zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen, die es Mitarbeitern ermöglichen, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen.

Unternehmen werden dafür sorgen müssen, in ihrem Leitbild den Menschen als entscheidende Ressource in den Mittelpunkt zu stellen. Wird dieser "Geist" auch in der gelebten Kultur wahrgenommen und findet diese Haltung Ausdruck bei den Führungskräften, dann können sie ihre Talente und ihre Kreativität zur Entfaltung bringen. Ich bin mir sicher: In naher Zukunft werden nur die Unternehmen erfolgreich sein, die ihre humanen Ressourcen wertschätzen und entsprechend handeln. Manager werden nicht nur einseitig an Renditezielen gemessen, sondern daran, wie es ihnen gelingt, das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Dem demografischen Wandel folgt ein Wandel der Arbeit. Unternehmen, die sich jetzt nicht darauf einstellen, werden verlieren. Denn: Der Wettbewerb um gute Fach- und Führungskräfte ist in vollem Gange - trotz Krise.