Riecht es hier etwa nach Testosteron? Nein, es ist Bräunungscreme. Ein Helfer färbt gerade einen Teilnehmer eines Bodybuilder-Wettbewerbs im Süden Amerikas damit ein.

Sein knapper Posingslip verbirgt den wahrscheinlich einzigen blassen Flecken seines haarlosen Körpers. Einzelne Muskeln sind genau definiert. Die Farbe soll die Ästhetik verstärken. Die beiden etwas ratlos dreinblickenden Konkurrenten haben ihren finalen Anstrich bereits erhalten und warten nun auf ihren Auftritt. Wären sie Hähnchen, müssten sie jetzt vom Grill. Beim Menschen assoziiert man mit gebräunter Haut allerdings Urlaub, Erholung und Gesundheit. Sehen alle gleich braun aus, kann sich die Jury voll und ganz auf die eigentlichen Kriterien konzentrieren: Muskulosität (Masse, Dichte, Härte und Teilung der Muskeln), Symmetrie (die ausgewogene Entwicklung aller Körperteile), Vaskulösität (die Sichtbarmachung von Venen als Zeichen für einen geringen Fettanteil) und die Art, wie ein Athlet seinen Körper auf der Bühne präsentiert. Wer's mag ...