Seit mehr als 300 Jahren genießen die Ostfriesen ihren Tee mehrmals am Tag: eine Mischung aus überwiegend nordostindischen Assam-Tees. Und so wird er zubereitet: Einen Teelöffel Tee pro Tasse in eine vorgewärmte Kanne geben. Frisches, sprudelnd-kochendes Wasser aufgießen, bis die Teeblätter gut bedeckt sind. Den Aufguß 4 bis 7 Minuten ziehen lassen. Dann die gewünschte Wassermenge nachgießen. Den fertigen Tee durch ein Sieb in eine Servierkanne gießen. In den ersten drei Minuten des Ziehens geht das anregende Koffein (früher Teein) ins Wasser über. Die sich später lösenden Gerbsäuren wandeln das Koffein in eine wasserunlösliche Form um. Je länger der Tee also zieht, desto weniger anregend ist er.

Und so wird er serviert: In jede Tasse ein Kluntje (Kandis) legen, Tee einschenken und mit einem Löffel ein wenig ungeschlagene Sahne eingleiten lassen - umrühren ist verpönt. So genießt der Ostfriesentee-Trinker als erstes den Tee mit "Wulkje" (Sahnewölkchen, unten), dann den herben Teegeschmack und schließlich den gesüßten Tee vom Boden der Tasse. Achtung: Wer den Löffel neben die Tasse legt, signalisiert "Noch 'ne Tasse bitte"; steckt der Löffel in der Tasse, heißt das "Nein, danke!"