Nach dem Tod von Eisbär Knut spielen sich im Zoologischen Garten in Berlin dramatische Szenen ab. Die Todesursache wird untersucht.

Berlin. Zwei Tage nach dem plötzlichen Tod von Eisbär Knut hat der Berliner Zoo ein Spendenkonto eingerichtet. Darauf sollen Spenden zugunsten der Erforschung und Erhaltung des Lebensraumes für Eisbären eingezahlt werden können, sagte eine Zoo-Sprecherin am Montag. Zudem könnten Trauernde ihre Beileidsbekundungen auf der Internetseite des Zoos im "Knut Gedenkbuch" eintragen.

Derweil ist die Todesursache des weltweit beliebten Eisbären weiter unklar. Nähere Details zu einer angekündigten Obduktion wollte die Sprecherin am Nachmittag bekanntgeben. Zahlreiche Besucher hatten den Tod von Publikumsmagnet Knut am Sonnabend gegen 15.00 Uhr miterlebt. Auf einem in den Medien verfügbaren Handyvideo, das die letzten Minuten von Knuts Leben zeigt, ist zu sehen, wie er sich mehrfach im Kreis dreht und anschließend unkontrolliert ins Wasser fällt.

+++ Trauer um Knut: "Wir haben Dich sooo geliebt!" +++

Mehrere Tierschutzvereine kritisierten den Berliner Zoo für die Haltung von Eisbären in Gefangenschaft. So sagte der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, 2aus Zuchtehrgeiz" habe der Zoo Knut gemeinsam mit seinen Artgenossinnen untergebracht. Für Eisbären, die eigentlich Einzelgänger seien, sei dies "purer Stress". Unabhängig davon, was das Ergebnis der Obduktion ergebe, trage der Berliner Zoo in jedem Fall die alleinige Verantwortung für den Tod Knuts, sagte Apel.

Neben Politikern wie dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) oder der Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast drückten auch zahlreiche Bürger ihr Bedauern über den Tod des Eisbären aus. Im sozialen Netzwerk Facebook fassen Trauernde ihr Mitgefühl auf einer Knut-Fanseite in Worte, die am Montagmorgen bereits knapp 15.700 Mitglieder hatte.