Obwohl sich zahlreiche Menschen gegen eine Ausstopfung des Eisbären Knut ausgesprochen haben, hält der Berliner Zoo an den Plänen fest.

Berlin. Der Berliner Zoo hat die Entscheidung verteidigt, den verendeten Eisbären Knut auszustopfen. Knut sei ein "weltweites, emotionales Maskottchen" gewesen, sagte Bärenkurator Heiner Klös am Mittwoch dem RBB-Hörfunksender Radio 88,8. Er solle nun im Naturkundemuseum weiter für die Bildung genutzt werden, "da es ja nicht mehr so viele Eisbären gibt". Klös äußerte Verständnis dafür, dass sich zahlreiche Menschen gegen eine Ausstopfung aussprechen. Diese seien aber nicht die Mehrheit. "Viele finden das gut." Auch seien bereits andere beliebte Tiere aus dem Zoo ausgestopft worden.

Nach den Worten des Bärenkurators kann es noch mehrere Tage dauern, bis die genaue Todesursache des vierjährigen Eisbären feststeht. "Gute Untersuchungen brauchen gute Zeit und wir wollen die Wahrheit erzählen", sagte er dem Sender. Knuts Gehirn werde nun histologisch untersucht. Die Untersuchung des Tieres hatte ergeben, dass es "deutliche Veränderungen" am Gehirn aufwies.

Berliner Zoo: Eisbär Knut starb wohl an Hirnerkrankung

Klös betonte, dass bis auf das Gehirn alle Organe des Bären wie Leber oder Niere "tipptopp" gewesen seien. Eine Herzattacke oder eine Vergiftung könnten damit ausgeschlossen werden. Was genau zu der Veränderung im Gehirn geführt habe, lasse sich noch nicht sagen. Er selbst sei noch eine Stunde vor Knuts Tod am Gehege gewesen. Zu diesem Zeitpunkt sei alles "normal" gewesen.

Auch die umstehenden Besucher hätten nichts Ungewöhnliches bemerkt, sagte der Bärenexperte. "Viele der dort stehenden Damen haben meine Handynummer, die hätten mich angerufen." Offenbar habe Knut unter einem neuronalen Problem gelitten, das "urplötzlich sichtbar" geworden sei, erläuterte Klös. "Dann war es zu spät."