Der 80-Jährige war 2009 in Menden mit dem Auto in einen Umzug gerast. Drei Menschen starben. Das Gericht wertet die Fahrt als fahrlässig.

Arnsberg/Menden. Der Rentner , der vor eineinhalb Jahren im sauerländischen Menden in einen Schützenfest-Umzug gerast war und drei Männer getötet hatte, muss nicht ins Gefängnis. Das Landgericht Arnsberg verurteilte den 80-Jährigen am Dienstag wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs zu zwei Jahren Haft auf Bewährung. Der Mann war im Juli 2009 mit Vollgas in eine Gruppe marschierender Schützen gerast. Neben den drei Toten gab es Dutzende Verletzte.

Der 80-Jährige hatte mit seinem Auto zunächst in einer Schlange hinter dem Umzug gewartet, war dann aber ausgeschert und mit aufheulendem Motor in die Gruppe gefahren. Dies wertete das Gericht als Fahrfehler des Seniors. „Er war durch das unbedarfte Hineinfahren in die Situation überfordert“, sagte der Vorsitzende Richter. Ein jüngerer Mensch hätte möglicherweise besser reagiert, vermutete er. Der 80-Jährige hatte nach dem Unfall seinen Führerschein abgegeben. (dpa)